Gastritis: Auswirkungen & Komplikationen

Akute Gastritis

Wird die Magenschleimhaut intensiv gereizt, kann die Erkrankung bei ausgeprägter Schleimhautschädigung auch zu Magengeschwüren führen.

Aus einem sehr schweren Verlauf mit oberflächlichen Schleimhautdefekten (= Erosionen) können auch erhebliche Blutungen auftreten. Dies äußert sich durch schwarzen Stuhl (Teerstuhl) und Erbrechen von angedautem Blut. Außerdem machen sich Müdigkeit und Schwäche des Körpers bemerkbar. Dann ist bereits der Notfall eingetreten und der Betroffene sollte umgehend einen Arzt oder sogar ein Krankenhaus aufsuchen.

Chronische Gastritis

Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut sind nicht selten der Auslöser für ein Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwür. Bei langjährigem Verlauf kann es zu einer Veränderung der Schleimhaut kommen wie Atrophie (Schwund von Drüsengewebe im Magen, wodurch die Bildung der Magensäure stark eingeschränkt ist) und intestinale Metaplasie (Umwandlung einer Zellart des Gastrointestinaltrakts in eine andere) mit erhöhtem Risiko für Magenkrebs. Dis gilt für die Typ-A- und Typ-B-Gastritis, nicht für die Typ-C-Gastritis.

Bei der chronischen Gastritis vom Typ A bildet sich die Schleimhaut im fortgeschrittenen Stadium zurück. Dadurch wird zu wenig Intrinsic Faktor gebildet, den der Körper für die Aufnahme von Vitamin-B12-im Dünndarm benötigt. Es kann hierdurch zu einer besonderen Form der Blutarmut kommen, der so genannten perniziösen Anämie. Auch Verdauungsprobleme können auftreten, da durch die Zerstörung der Schleimhautzellen Säure und Enzyme zur Nahrungsverarbeitung fehlen. Ein Eisenmangel ist insbesondere bei Frauen häufiger anzutreffen. Das Risiko von Magenkrebs ist in etwa um das Drei- bis Sechsfache erhöht.

Die Typ B-Gastritis verursachenden Helicobacter pylori können viele Jahre im menschlichen Magen überdauern, ohne sich bemerkbar zu machen. Aber auch sie können zu einer langsamen Rückbildung der Schleimhaut führen - Eisenmangel oder Blutarmut können die Folge sein. Das Magenkrebsrisiko steigt bei dieser Form ebenfalls an.

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Labenz, Siegen

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 5/2017
02/2016 S2k-Leitlinie: Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit: www.dgvs.de/wissen-kompakt/leitlinien/leitlinien-der-dgvs/helicobacter-pylori/

Letzte Aktualisierung: 23.01.2023

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