Gelbfieber: Untersuchungen & Diagnose

Bekommt ein Ungeimpfter in einem Gelbfiebergebiet oder wenige Tage nach Rückkehr plötzlich hohes Fieber, sollte man immer eine Infektion mit dem Gelbfiebervirus in Betracht ziehen und einen speziell ausgebildeten Arzt zu Rate ziehen, z. B. einen Tropenmediziner. Dieser muss zunächst andere Infektionserkrankungen ausschließen, die ähnliche Symptome wie eine Gelbfiebererkrankung hervorrufen. Dazu zählen beispielsweise das Dengue-Fieber oder andere hämorrhagische Fieber (Ebola-, Lassa-Fieber u.a.) sowie Hepatitis, Malaria oder die Weil-Krankheit (Leptospirose).

Mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR -  einer hochempfindlichen molekularbiologischen Untersuchungsmethode, mit der die Identität von Erregern anhand ihrer Erbsubstanz festgestellt werden kann), lässt sich das Gelbfiebervirus oft schon am ersten Krankheitstag im Blut nachweisen. PCR und Virus-Anzucht aus Blut sind meist nur in der ersten Krankheitswoche möglich, aus Organen bzw. Gewebeproben von Verstorbenen auch später. Abwehrstoffe des körpereigenen Immunsystems (Antikörper) lassen sich frühestens 5-10 Tage nach Beginn der Krankheit feststellen und sind daher für eine rasche Diagnosesicherung weniger geeignet. Die diagnostischen Untersuchungen werden nur in speziellen Laboratorien mit hohen Sicherheitsstandards durchgeführt.

Darüber hinaus können im Blut von Infizierten die Werte der Transaminasen und des Bilirubins durch eine Schädigung der Leber erhöht sein. Ist die Niere betroffen, können im Urin Eiweiße festgestellt werden. Außerdem haben die Patienten im Blut meist weniger weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) als gewöhnlich.

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

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