Hepatitis B: Vorsorge & Impfung
Wie bei Hepatitis A bietet eine aktive Impfung gegen Hepatitis B den sichersten Schutz gegen eine Ansteckung. Um Hepatitis B in Deutschland auszurotten, empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung für Säuglinge und Kleinkinder sowie Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission umfasst außerdem Risikogruppen wie medizinisches Personal, Dialyse-Patienten, männliche Homosexuelle, Drogensüchtige und Prostituierte. Außerdem sollten auch Patienten mit vorgeschädigter Leber (Fettleber, Leberzirrhose) gegen Hepatitis B (und A) immunisiert werden. Auch bei Fernreisen mit längerem Aufenthalt oder mit vorhersehbarem engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sollten Sie an eine Hepatitis-B-Impfung denken. Detaillierte Hinweise zu den aktuellen Gefährdungsgebieten finden Sie auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes.
Impfschutz
Der gentechnisch hergestellte Impfstoff gegen das Hepatitis-B-Virus ist in der Regel gut verträglich. Er schützt gleichzeitig vor einer Hepatitis-D-Infektion, da Hepatitis B die Voraussetzung für eine Hepatitis-D-Infektion darstellt. Seit einigen Jahren ist ein Kombinationsimpfstoff in Deutschland zugelassen, der gleichzeitig auch zuverlässig vor dem Hepatitis-A-Virus schützt.
Sowohl bei der Hepatitis-B-Impfung als auch der Kombination sind drei Impfungen erforderlich. Die zweite Impfung erfolgt vier Wochen nach der ersten, die dritte dann nach weiteren 6-12 Monaten. Zwei Wochen nach der dritten Impfung ist der vollständige Impfschutz für mindestens 10 Jahre aufgebaut.
Maßnahme nach bereits erfolgtem Kontakt mit Hepatitis A Erkrankten
Ist es zu einer Verletzung mit Übertragung von HBV-haltigem Blut gekommen (z.B. Nadelstich oder Blutkontakt mit der Schleimhaut) kann bei nicht immunen Personen zusätzlich zur aktiven Impfung die Gabe eines sofort wirksamen HB-Immunglobulins (passive Impfung) erfolgen.
Weitere Vorsorgemaßnahmen
Hepatitis-B-Infizierte sollten sich so verhalten, dass andere, nicht immune Personen und Personen ohne Impfschutz nicht gefährdet werden. Enger Körperkontakt mit der Gefahr der Übertragung von Körperflüssigkeiten ist zu meiden. Im häuslichen Umfeld sollten alle Kontaktpersonen eine aktive Impfung erhalten und der Impferfolg auch überprüft werden.
Weitere Schutzmaßnahmen:
• Benutzen Sie konsequent Kondome bei häufig wechselnden Sexualpartnern.
• Drogenkonsumenten sollten sterile Injektionsutensilien verwenden.
• Legen Sie Mundschutz und Handschuhe vor Kontakt mit virushaltigen Körperflüssigkeiten an.
• Entsorgen Sie mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten verseuchte Gegenstände sicher.
• Desinfektion der Hände und Oberflächen durch geeignete Mittel.
• Kein gemeinsames Benutzen von Zahnbürsten, Nagelscheren oder Rasierer!