Schlaganfall: Rehabilitation
Wie lange ein Schlaganfall-Patient im Krankenhaus bleibt, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Die anschließende Rehabilitation findet meist stationär in einer darauf spezialisierten Klinik statt. Der Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik dauert in der Regel 4 bis 6 Wochen - abhängig vom Ausmaß der Funktionsstörungen. Wenn es der medizinische Zustand des Patienten erlaubt, wird die Rehabilitation ambulant fortgesetzt, um das familiäre, häusliche und berufliche Umfeld in die Therapie einbeziehen zu können.
Nach einem Schlaganfall bleiben die betroffenen Bereiche des Gehirns häufig dauerhaft geschädigt und führen beim Patienten zu Lähmungen, Bewegungsstörungen, Sprachstörungen und anderen Beeinträchtigungen. Unter Umständen können verlorengegangene Fähigkeiten aber zumindest teilweise wiedererlangt werden. In diesem Fall übernehmen andere intakte Bereiche des Gehirns die Funktion der geschädigten Areale. Voraussetzung für eine erfolgreiche Rehabilitation ist die enge Zusammenarbeit von Fachärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten (Logopäden) und Sozialarbeitern untereinander und mit dem Patienten. Eine wichtige Aufgabe der Rehabilitation ist, dass die Betroffenen lernen, mit bleibenden Beeinträchtigungen zu leben und sich damit im Alltag zurechtzufinden. Der Motivation des Patienten kommt dabei eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Je aktiver er bei den Übungen mitwirkt, umso größer sind die Chancen, dass sich Fortschritte einstellen. Häufiger kommt es bei von einem Schlaganfall betroffenen Menschen zu einer so genannten reaktiven Depression, die medikamentös behandelt werden sollte.
Mit Laufband-Therapie wieder gehen lernen
Neue Rehabilitations-Methoden wurden entwickelt, um bei der Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten schnellere und bessere Ergebnisse zu erzielen. Für Patienten, die sich nach ihrem Schlaganfall nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen können, ist eine Laufband-Therapie sinnvoll. Die Vorrichtung ist so konstruiert, dass der Betroffene ohne die Belastung des eigenen Körpergewichts wieder gehen lernen kann. Auch mit der so genannten Forced-use-Therapie wurden sehr gute Erfahrungen gemacht: Bei Patienten mit einer einseitigen Lähmung wird die gesunde Gliedmaße festgebunden. Der Patient wird dadurch gezwungen, mit dem geschädigten Körperteil aktiv Übungen durchzuführen. Aktuellen Untersuchungen zufolge verbessern sich bereits nach zwei Wochen deutlich die Beweglichkeit der betroffenen Gliedmaße und die Fertigkeiten bei Alltagshandlungen.