Malaria: Informationen für Reisende

Beratung

Das Risiko einer Malariainfektion hängt von vielen Faktoren ab. Auch lässt die sich ständig verändernde Malariasituation nur bedingt allgemeine Empfehlungen zu. Es ist daher unerlässlich, dass sich der Reisende rechtzeitig vor Reisebeginn bei seinem Arzt über sein individuelles Malariarisiko informiert. In Abhängigkeit vom Reiseziel, der Reisezeit und individuellen Umständen (z. B. Medikamentenunverträglichkeit, Schwangerschaft, Allergien) entscheidet der Arzt, ob und wenn ja, welches Medikament als Prophylaxe anzuraten ist. Auch der individuelle Reisestil spielt eine Rolle, da ein Rucksacktourist, der durch ländliche Gebiete reist, gefährdeter ist als ein Tourist, der sich in klimatisierten Hotelräumen aufhält. Eine individuelle Beratung vor einer Reise zum Risiko, zur Vorbeugung und zur Erkennung von Malaria kann durch reisemedizinisch fortgebildete Ärzte (z. B. aufgeführt unter https://dtg.org/aktuelles/arztsuche.html) oder durch tropenmedizinische Einrichtungen erfolgen.

Malaria-Notfallselbsttherapie

Rät der Arzt aufgrund bestimmter Umstände (z. B. Reisen in Gebiete mit geringem oder minimalem Malariarisiko) nicht zu einer medikamentösen Prophylaxe, können Sie insbesondere in Gebiete mit unzureichender medizinischer Versorgung ein Medikament zur Malaria-Notfallselbsttherapie (auch Stand-by-Therapie genannt) mitnehmen. Dieses Medikament dient dann zur selbstständigen Behandlung im Falle einer vermuteten Malariainfektion, um eine frühzeitige Therapie insbesondere einer möglichen Falciparum-Malaria zu gewährleisten.  Eine notfallmäßige Malariabehandlung sollten Sie nur im unbedingten Notfall durchführen, wenn

  • ein begründeter Malariaverdacht besteht und
  • zeitnah keine medizinische Hilfe oder kein Arzt zur Verfügung steht.

Nach einer Selbsttherapie muss so schnell wie möglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Malaria-Schnelltests

Diese Tests, mit denen Reisende im Notfall unterwegs selbst feststellen können, ob ihre Symptome durch den Malariaerreger Plasmodium falciparum (Malaria tropica) ausgelöst wurden, sind nur begrenzt zuverlässig. Zum einen können Anwendungsfehler zu einem falschen Ergebnis führen. Zum anderen schließt ein negatives Ergebnis Malaria nicht aus, da die Verlässlichkeit der Tests nicht 100%ig ist.

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
• Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018 • World Malaria Report 2017. Geneva: World Health Organization; 2018.

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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