Malaria: Bei Schwangeren und Kindern

Schwanger mit Malaria

Schwangere Frauen sind besonders gefährdet, schwer an Malaria zu erkranken. Nicht nur für die Schwangere sondern auch für das ungeborene Kind besteht ein erhöhtes Risiko. Daher sollte eine touristische Reise in diesem Fall erst nach genauer Abwägung der Risiken unternommen werden und falls diese nicht zwingend notwendig ist, auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben werden.

Eine Malariainfektion kann bei Mutter und Kind zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut (Anämie) führen. Außerdem erhöht eine Malaria die Gefahr für Früh- oder Fehlgeburten und führt zu einem verringerten Geburtsgewicht. Auch eine Übertragung der Malaria auf das Ungeborene ist möglich, wenn z. B. der Mutterkuchen während der Geburt verletzt wird. Ein medikamentöser Schutz ist bei Schwangeren nur unter Vorbehalt möglich, da es bisher noch keine endgültige Klarheit über eine mögliche Schädigung des Ungeborenen durch die Medikamente gibt. Nach heutigem Kenntnisstand kann aber eine Prophylaxe durch Einnahme von Mefloquin ab dem 1. Trimester der Schwangerschaft erfolgen (das Präparat ist in Deutschland nicht mehr zugelassen, ein Bezug aus dem Ausland ist aber möglich). Ein vorbeugender Schutz vor Mückenstichen ist besonders wichtig.

Malaria bei Kindern

Ebenso wie bei Schwangeren ist auch bei Kindern ein konsequenter Mückenschutz sehr wichtig. Voll gestillte Säuglinge werden nicht durch Malaria-Medikamente der Mutter geschützt und müssen daher gegebenenfalls ebenfalls Medikamente einnehmen. Für Säuglinge ab einem Körpergewicht von 5 kg und ab dem vollendeten 3. Lebensmonat kann Mefloquin eingesetzt werden, Atovaquon /Proguanil ist für Kinder ab 11 kg zugelassen, ein sogenannter „off label use“ ist aber bereits ab 5 kg Körpergewicht möglich.  

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
• Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018 • World Malaria Report 2017. Geneva: World Health Organization; 2018.

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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