Nierenkrebs: Erste Anzeichen und Symptome

Erste Anzeichen

Nierenkarzinome verursachen im Frühstadium selten Beschwerden. In 70% aller Nierenkarzinome werden sie bei einer Ultraschall-Routineuntersuchung zufällig entdeckt, ohne dass bereits Symptome auftreten. Blut im Urin, Schmerzen in der Flanke und ein tastbarer Tumor gelten als typische Merkmale eines Nierenkarzinoms, die jedoch meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auftreten. Im Anfangsstadium verursacht ein Nierentumor nur selten Schmerzen. Weitere Symptome, wenn die Erkrankung fortschreitet, sind Gewichtsverlust, Blutarmut, Fieber, hoher oder niedriger Blutdruck, Darmbeschwerden oder ständige Abgeschlagenheit. Wenn diese Beschwerden auftreten, ist es in jedem Fall notwendig, einen Arzt aufzusuchen, zumal die genannten Symptome in den meisten Fällen auch andere (gut behandelbare) Ursachen haben können.

Symptome

Frühstadium

Im Frühstadium, wenn der Tumor noch relativ klein und lokal begrenzt ist, finden sich selten Symptome, die auf die Erkrankung hinweisen. Der Tumor wird deshalb oft zu spät entdeckt, falls er nicht bei einer Ultraschalluntersuchung auffällt. Schließlich werden die meisten Nierentumoren heutzutage bei Ultraschall-Routineuntersuchungen entdeckt. Blut im Urin ist häufig ein erstes Symptom. Das Wasserlassen verursacht meist keine Schmerzen und die Blutmengen im Urin sind gering. Schmerzen in der Nierengegend, z.B. verursacht durch den Tumor oder Blutgerinnsel, sind selten. Lendenschmerzen oder ein Druckgefühl in der Nierengegend deuten auf einen schon größeren Tumor hin.

Fortgeschrittenes Stadium

Im fortgeschrittenen Stadium breitet sich der Tumor auf das an die Niere angrenzende Gewebe aus. Zum einen kann der Tumor in die Nebenniere oder das die Niere umgebende Fettgewebe eindringen. Andererseits dehnt sich der Tumor häufig in die Nierenvenen aus, die das Blut aus den Nieren abtransportieren. Oft kommt es erst in dieser Phase der Erkrankung zu erkennbaren Symptomen:

  • Blut im Urin
  • Schmerzen in der Nierengegend
  • von außen tastbare Verhärtung
  • Fieber, Nachtschweiß
  • Appetitverlust, Brechreiz und Müdigkeit
  • Blutdruckanstieg
  • Blutarmut

Mit fortschreitendem Wachstum erhöht sich die Gefahr, dass der Tumor die Bindegewebshaut (Kapsel) durchbricht, welche die Niere, das umgebende Fettgewebe und die Nebenniere umschließt. Es können sich dann in der Bauchhöhle Streuungsherde, so genannte Metastasen, bilden und andere Organe in der direkten Umgebung, wie beispielsweise den Darm, befallen. Erreichen die Krebszellen einen Lymphknoten, können sie sich über das Lymphsystem weiter im Körper ausbreiten. Wenn Krebszellen über das Lymphsystem oder den Blutkreislauf in weiter entfernte Organe gelangen, können sie dort Fernmetastasen bilden. Am häufigsten betroffen sind die Lunge und die Knochen, seltener das Gehirn, die Leber und die gegenüberliegende Niere. Die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Metastasen ist von der Struktur des Tumors abhängig: Unregelmäßig geformte Tumoren neigen stärker zur Metastasierung.

Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Dr. Johannes Mann, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

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