Nierensteine: Untersuchungen & Diagnose

Bei einem Verdacht auf Nierensteine versucht der Arzt, nach adäquater Schmerzbekämpfung, andere Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden auszuschließen. Dazu zählen beispielsweise Gallensteine, gynäkologische Erkrankungen, eine Blinddarmentzündung oder ein Darmverschluss. Außerdem benötigt er Hinweise darauf, ob bestimmte Grunderkrankungen vorliegen, die Nierensteine begünstigen, z. B. Gicht.
Dazu werden neben der körperlichen Untersuchung des Patienten sowohl eine Urin- als auch eine Blutdiagnostik und bildgebende Verfahren hinzugezogen. Durch die Untersuchung des Urins (Mittelstrahl-Urin) kann der Arzt mögliche Blutungen und Harnwegsinfektionen erkennen. Mit Hilfe weiterer Urin- und Blutwerte, wie z. B. der glomerulären Filtrationsrate (GFR), der Kreatinin-Clearance, Harnsäure und Kalzium, misst er die Funktionsfähigkeit der Nieren.

Mit Abstand am wichtigsten zur Diagnose von Nierensteinen sind bildgebende Verfahren, also Ultraschall (Sonografie), Ausscheidungsurografie, Computer- oder Kernspintomografie. Mit diesen Verfahren kann man feststellen, ob und wo ein Stein vorhanden ist und ob Urinstau vorliegt. Auch lassen sich Hinweise für eine Entzündung des Nierengewebes durch Bakterien finden.

Experte: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Dr. Johannes Mann, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2021 S2k-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis“ des Arbeitskreises Harnsteine der Akademie der Deutschen Urologen und der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. - Aktualisierung 2018, gültig bis 30.05.2024

Letzte Aktualisierung: 16.02.2022

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