Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?
Die Schilddrüse beeinflusst zusammen mit anderen Hormondrüsen einen Großteil der lebenswichtigen Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper. In der Schilddrüse werden die Hormone Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4) und Trijodthyronin (T3) gebildet und in den Blutkreis abgegeben. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden die Hormone T3 und T4 über das erforderliche Maß hinaus gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben. Dadurch kommt es zu einer krankhaften Steigerung der Stoffwechselprozesse im ganzen Körper.
Frauen sind häufiger als Männer betroffen, das Alter bei der Diagnose liegt meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr und dann nochmals nach dem 60. Lebensjahr. Die häufigste Ursache ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, also eine immunogene Hyperthyreose (sogenannter Morbus Basedow) gefolgt von einer autonomen Schilddrüsenhormonproduktion, die meist in Knoten lokalisiert ist.
Von einer Autonomie sind meist Menschen im höheren Lebensalter betroffen. Das bedeutet, dass autonome (unabhängige) Zellen nicht mehr auf entsprechende Steuerungsmechanismen des Organismus reagieren und übermäßig Hormone ausschütten, obwohl kein Mangel an Hormonen besteht.
Die Krankheitszeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind vielfältig. Im Vordergrund stehen eine vermehrte Wärmeempfindlichkeit, Schweißausbrüche, Herzklopfen und Unruhegefühle. Häufig kommt es auch zu einem Gewichtsverlust und weicherem Stuhlgang.
Die Diagnose wird durch labormedizinische Untersuchungen, also mittels einer einfachen Blutentnahme, einer Schilddrüsen-Sonographie und gegebenenfalls auch einer Schilddrüsen-Szintigraphie gestellt.
Je nach Art der Überfunktion kann eine medikamentöse Therapie, eine Operation oder eine Radiojodtherapie durchgeführt werden, wodurch die vermehrte Hormonproduktion beseitigt wird.