Systemischer Lupus erythematodes: Verlauf und Prognose

Der SLE ist eine chronische Erkrankung, die in Schüben verläuft, wobei längere beschwerdefreie Abschnitte von Monaten oder sogar Jahren nicht ungewöhnlich sind. Mit der Zeit werden die Schübe häufig seltener und schwächer, oftmals scheint der SLE mit zunehmendem Alter „auszubrennen“. Bis heute kann der SLE aber leider nicht geheilt werden.

Eine genaue Prognose über den jeweiligen individuellen Krankheitsverlauf ist derzeit nicht möglich. Unbehandelt haben SLE-Patienten aber im Vergleich zur Normalbevölkerung ein erhöhtes Risiko für Infektionen, atherosklerotische Veränderungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit = KHK), Osteoporose und auch bösartige Neubildungen (Malignome, z.B. Lymphome). Diese Risiken sind neben einer schweren, therapeutisch nicht kontrollierbaren Erkrankung die Hauptursachen für schwere, teils tödlich verlaufende Komplikationen. Daher sollten diese Risikofaktoren bei jedem SLE-Patienten sowohl durch die behandelnden Ärzte (in erster Linie Hausarzt und Rheumatologe) als auch durch den betroffenen Patienten selbst frühzeitig und ausreichend berücksichtigt werden. Die modernen zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten versprechen hierbei großen Erfolg. Dies zeigt die Entwicklung der 5-Jahresüberlebensrate (statistische Wahrscheinlichkeit mit der ein Patient die nächsten 5 Jahre überleben wird) von SLE-Patienten mit einem Anstieg von circa 40 % in den 1950er Jahren des vergangenen Jahrtausends auf aktuell bis zu über 90 %. Wenn heute auch noch nicht heilbar, so stelltein frühzeitig erkannter und engmaschig unter Einbeziehung der zuständigen Ärzte kontrollierter SLE in den meisten Fällen eine gut behandelbare Erkrankung mit guter Prognose dar.

Autor/Autoren: Ausarbeitung: Dr. Florian Popp & Dr. Martin Welcker, Planegg

Literatur:
Aringer M, Costenbader K, Daikh D, et al2019 European League Against Rheumatism/American College of Rheumatology classification criteria for systemic lupus erythematosusAnnals of the Rheumatic Diseases 2019;78:1151-1159. Fanouriakis A, Kostopoulou M, Alunno A, Aringer M, Bajema I, Boletis JN, Cervera R, Doria A, Gordon C, Govoni M, Houssiau F, Jayne D, Kouloumas M, Kuhn A, Larsen JL, Lerstrøm K, Moroni G, Mosca M, Schneider M, Smolen JS, Svenungsson E, Tesar V, Tincani A, Troldborg A, van Vollenhoven R, Wenzel J, Bertsias G, Boumpas DT. 2019 update of the EULAR recommendations for the management of systemic lupus erythematosus. Ann Rheum Dis. 2019 Jun;78(6):736-745. doi: 10.1136/annrheumdis-2019-215089. Epub 2019 Mar 29. PMID: 30926722. Fanouriakis A, Kostopoulou M, Cheema K, Anders HJ, Aringer M, Bajema I, Boletis J, Frangou E, Houssiau FA, Hollis J, Karras A, Marchiori F, Marks SD, Moroni G, Mosca M, Parodis I, Praga M, Schneider M, Smolen JS, Tesar V, Trachana M, van Vollenhoven RF, Voskuyl AE, Teng YKO, van Leew B, Bertsias G, Jayne D, Boumpas DT. 2019 Update of the Joint European League Against Rheumatism and European Renal Association-European Dialysis and Transplant Association (EULAR/ERA-EDTA) recommendations for the management of lupus nephritis. Ann Rheum Dis. 2020 Jun;79(6):713-723. doi: 10.1136/annrheumdis-2020-216924. Epub 2020 Mar 27. PMID: 32220834.

Letzte Aktualisierung: 27.03.2023

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