Typhus, Paratyphus: Vorsorgemaßnahmen & Impfung

Da die Erreger meist über Trinkwasser und verunreinigte Nahrungsmittel übertragen werden, sollten in den Verbreitungsgebieten Leitungswasser und damit hergestelltes Eis für Getränke nach Möglichkeit gemieden werden. Auch rohe oder nicht ausreichend erhitzte Speisen, wie Blatt- und Feinkostsalate, Meeresfrüchte, ungeschältes Obst oder Säfte können mit Typhus- und Paratyphus-Erregern kontaminiert sein. Es gilt deshalb in besonderer Weise die alte Regel erfahrener Tropenreisender „Peel it, cook it, or forget it!“ („Schäle es, koche es oder vergiss es!“). Im Übrigen gelten die allgemeinen küchenhygienischen Regeln zur Verhinderung der Kontamination und Vermehrung von Krankheitserregern in Lebensmitteln.

Für einen Impfschutz gegen Typhus stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung: ein Schluckimpfstoff und ein Injektionsimpfstoff. Studien in den Verbreitungsgebieten ergaben, dass bei beiden Impfstoffen etwa 70% der Geimpften geschützt waren. Der Schutz hält bei der Schluckimpfung etwa 1 Jahr, bei der Injektionsimpfung etwa 3 Jahre an. Während der Injektionsimpfstoff nur vor Typhus schützt, zeigten Feldversuche bei der Schluckimpfung auch eine gewisse Wirksamkeit (etwa 50%) gegen Paratyphus A und B. Gegen enteritische Salmonellosen sind beide Typhus-Impfstoffe unwirksam. Eine Impfung ist empfehlenswert vor Reisen in die Verbreitungsgebiete von Asien, Lateinamerika und Afrika, insbesondere bei einfachen Reise-, Aufenthalts- bzw. Arbeitsbedingungen (z.B. Trekking, Hilfseinsätze) in Gebieten mit niedrigem Hygiene-Standard, speziell bei aktuellen Ausbrüchen und Katastrophen.

Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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