Typhus, Paratyphus: Übertragung & Risikofaktoren

Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von Wasser und Lebensmitteln, die durch Ausscheidungen (Stuhl, Urin) kontaminiert wurden. Eine direkte fäkal-orale Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, aber von untergeordneter Bedeutung. Die minimale Infektionsdosis ist mit ca. 107 Keimen größer als bei den Enteritis-Salmonellen, da S. Typhi und S. Paratyphi keine Toleranz gegenüber Magensäure aufweisen. Die erforderliche Zahl der Keime ist jedoch abhängig von der Empfänglichkeit des Patienten (Alter, Immunitätslage, Grundleiden, pH-Wert des Magens).

Hauptrisikofaktoren sind unzureichende hygienische Bedingungen, die eine Verunreinigung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln mit Abwässern ermöglichen, welche menschliche Ausscheidungen enthalten. Bedeutsam für die Kontamination von Abwässern sind dabei besonders klinisch unauffällig Erkrankte und Dauerausscheider, da diese unbemerkt und zum Teil über lange Zeiträume Salmonella Typhi und Paratyphi ausscheiden können. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch geht am ehesten von solchen Personen aus, wenn diese mit der Herstellung oder Verteilung von Lebensmitteln zu tun haben.

Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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