Zöliakie: Untersuchungen & Diagnose
Eine sichere Zöliakie-Diagnose basiert auf drei Säulen:
• Antikörperbestimmung
• Gewebeuntersuchung
• Wirkung von Gluten auf die Symptome
Da bei einer Zöliakie Antikörper gebildet werden, kommt dem Antikörper-Nachweis im Blut größte Bedeutung bei. Zuvor muss jedoch ein so genannter IgA-Mangel, der bei einzelnen Patienten vorliegt, ausgeschlossen werden. Der wichtigste Antikörper ist der Gewebs-Transglutaminase-Antikörper (tTG) der Klasse IgA. Dieser Antikörper ist bei fast allen Patienten nachweisbar, gesunde Menschen sind fast immer frei davon. Im Falle eines IgA-Mangels werden die Transglutaminase-Antikörper der Klasse IgG bestimmt.
Der Antikörper-Nachweis allein reicht jedoch nicht für eine endgültige Diagnosestellung aus. Er gilt lediglich als Verdachtsmoment für eine Zöliakie. Die gesicherte Diagnose kann nur durch eine Gewebeuntersuchung des Dünndarms gestellt werden (Biopsie). Die entnommenen Gewebeproben werden mikroskopisch auf typische Veränderungen der Dünndarmschleimhaut hin untersucht. Mit Hilfe der so genannten Marsh-Kriterien wird der Zustand des Gewebes eingeteilt:
• Marsh 0 = normale Dünndarmschleimhaut
• Marsh 1 = vermehrtes Auftreten von Immunzellen (Lymphozyten)
• Marsh 2 = Vertiefung der Zwischenräume zwischen den Zotten (Kryptenhyperplasie)
• Marsh 3a = teilweise Rückbildung der Dünndarmzotten
• Marsh 3b = annähernd totale Rückbildung der Dünndarmzotten
• Marsh 3c = totale Rückbildung der Dünndarmzotten
Ein weiteres Diagnosekriterium ist für den Arzt, wenn eine glutenfreie Diät zum Abklingen der Symptome führt. Glutenfreie Kost kann aber auch bei anderen Krankheitsbildern zu einer Symptomlinderung führen und ist daher nicht beweisend.