Was ist eine Addison-Krise?

Die Addison-Krise ist eine lebensbedrohliche Form von Morbus Addison (Addison-Krankheit). Dabei handelt es sich um eine Unterfunktion der Nebenniere und -rinde, die erstmals 1855 von dem Londoner Arzt Thomas Addison beschrieben wurde.

Die Nebenniere hat für den Körper eine lebenswichtige Funktion: Sie bildet in ihrer Rinde die Hormone Kortisol, Aldosteron und einige Sexualhormone(Androgene). Kortisol stellt die Energieversorgung des Körpers sicher und ist an der körpereigenen Immunabwehr beteiligt. Aldosteron reguliert den Mineralienhaushalt und sorgt dafür, dass die Niere Wasser im Körper zurückhält. Bildet die Nebenniere zu wenig Hormone, können Schwäche, schnelles Ermüden, Appetitverlust, Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen, Übelkeit sowie ein deutlich verminderter Blutdruck die Folge sein.

In Stresssituationen oder nach schweren körperlichen Belastungen kann sich Morbus Addison zur akuten Addison-Krise entwickeln. Dabei verursacht ein plötzlich absinkenderHormonspiegel schwere Kreislaufstörungen, die bis zum Koma führen können. So verliert der Körper bei einem Aldosteron-Mangel Salze und Wasser, so dass der Blutdruck absinkt. Wird die Addison-Krise nicht rechtzeitig behandelt, kann sie tödlich enden. Häufig wird Morbus Addison erst durch die akut auftretende Addison-Krise entdeckt.

Morbus Addison ist eine seltene Erkrankung, die auf 100.000 Einwohner nur bei 4-8 Personen vorkommt. Meist tritt sie zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf. Früher waren vor allem an Tuberkulose erkrankte Männer davon betroffen. Heutzutage leiden vermehrt Frauen an der Krankheit. Autoimmunerkrankungen und Morbus Addison treten bei einem Großteil der Patienten gemeinsam auf.

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