Addison-Krise: Ursachen
Morbus Addison kann 2 verschiedene Ursachen haben: Beim primären Morbus Addison ist das Gewebe der Nebenniere ganz oder teilweise zerstört, beim sekundären Morbus Addison liegt eine Fehlsteuerung im Gehirn vor. In beiden Fällen kommt es zu einer verminderten Hormonproduktion der Nebenniere und -rinde. Dadurch gerät der Energie- und Mineralienhaushalt des Körpers durcheinander.
Die meisten der Betroffenen leiden an der primären Form des Morbus Addison. Ihr Nebennierengewebe ist in der Mehrzahl aller Fälle durch eine Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems (Autoimmunerkrankung) geschädigt. Dabei wird das Gewebe der Nebenniere durch körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) angegriffen und langsam zerstört. Andere, mit Morbus Addison gemeinsam auftretende, Autoimmunerkrankungen sind unter anderem Diabetes mellitus (Typ I) und eine Fehlfunktion der Eierstöcke. Vor allem in Entwicklungsländern kommt noch die Tuberkulose als Auslöser von Morbus Addison hinzu.
Weitere Ursachen für Morbus Addison sind:
- Pilzinfektionen
- Blutungen
- Tumore
Darüber hinaus kann auch begleitende Infektion bei AIDS oder in Form einer Meningokokken-Meningitis die Nebenniere zerstören (Waterhouse-Fridrichsen-Syndrom).
Die sekundäre Form des Morbus Addison beruht auf einer Funktionsstörung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) oder des Hypothalamus im Gehirn. Ist die Funktion dieser Steuerungszentren - etwa durch einen Tumor - gestört, wird die Nebenniere nicht zur Hormonproduktion angeregt.
Auch eine lang andauernde Einnahme eines Kortisonpräparates kann die Funktion der Nebenniere beeinträchtigen. Diese Erkrankungsform wird als tertiärer Morbus Addison bezeichnet. Kortison hemmt das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) der Hirnanhangdrüse und das im Hypothalamus gebildete CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon). Dadurch bildet auch die Nebenniere zu wenig eigene Hormone. Wird das Kortisonpräparat abgesetzt, läuft die körpereigene Hormonproduktion nur langsam wieder an. Deshalb sollte eine länger andauernde, höher dosierte Kortisonbehandlung nie abrupt beendet werden - sonst kann es zu einer Addison-Krise kommen.