Malaria: Untersuchungen & Diagnose
Basismethoden
Malaria kann nicht alleine aufgrund der Krankheitssymptome diagnostiziert werden, vielmehr ist ein direkter mikroskopischer Nachweis der Erreger (Plasmodien) im Blut notwendig. Um die richtige Therapie einleiten zu können, muss dabei auch die Erregerart bestimmt werden.
Die üblichen Labormethoden zum Nachweis der Plasmodien sind:
- Der dünne Blutausstrich
Hierbei werden die in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vorhandenen Plasmodien durch Anfärben sichtbar gemacht. Bei dieser Untersuchung kann die Plasmodienart meist eindeutig bestimmt werden. Sehr schwache Infektionen mit einer geringen Parasitendichte können jedoch übersehen werden.
- Der „Dicke Tropfen" (= dicker Blutausstrich)
Bei einem so genannten „Dicken Tropfen" werden die Erreger so stark angereichert, dass 6- bis 10-mal mehr Parasiten pro mikroskopischem Gesichtsfeld vorhanden sind als in einem dünnen Blutausstrich. Da allerdings die roten Blutkörperchen bei dieser Methode zerstört werden, kann die Artbestimmung des Erregers erschwert sein. Erfahrenes Laborpersonal kann jedoch zumindest die lebensgefährliche Art Plasmodium falciparum von den 3 anderen, ungefährlicheren Plasmodiumarten mit Hilfe dieser Methode unterscheiden.
Nach dem Nachweis einer Malariainfektion mit Plasmodium falciparum oder Plasmodium knowlesi muss der Schweregrad der Erkrankung festgestellt werden, da dieser die Therapie mitbestimmt. Dazu sind neben der Bestimmung der Parasitendichte im Blutausstrich oder dicken Tropfen verschiedene Labor-, apparative und körperliche Untersuchungen notwendig.
Andere nützliche Methoden
Stehen die beiden oben genannten Methoden in angemessener Zeit nicht zur Verfügung, kann auch ein Malaria-Schnelltest verwendet werden. Allerdings wurden die Schnelltests vorwiegend für die Diagnose der lebensgefährlichen Malaria tropica entwickelt. Sie haben außerdem eine gewisse Fehlerquote.
Bei speziellen Fragestellungen können auch molekularbiologische Nachweisverfahren (PCR-Methoden) eingesetzt werden. Diese können z.B. bei sehr geringer Parasitendichte bei der Unterscheidung der Erregerart helfen oder bei gerichtsmedizinischen Fragestellungen eingesetzt werden.