Metabolisches Syndrom: Symptome & Auswirkungen

Symptome

Bei einem Metabolischen Syndrom treten die folgenden Krankheitsbilder gemeinsam auf:

  • Übergewicht (speziell bauchbetonte Adipositas mit gleichzeitiger Fettleber)
  • Fettstoffwechselstörung (erhöhte Triglyzeride; geringes HDL-Cholesterin)
  • Erhöhter Blutzucker bzw. Zuckerstoffwechselstörung (Glukosetoleranzstörung, Insulinresistenz bzw. Typ-2-Diabetes)
  • Bluthochdruck

Die internationale Diabetes-Föderation (IDF) hat 2005 Grenzwerte festgelegt und im Wesentlichen 2009 nochmals bestätigt, um die Diagnose eines Metabolischen Syndroms zu vereinheitlichen. Nach dieser Klassifizierung liegt ein Metabolisches Syndrom dann vor, wenn der Taillenumfang bei Männern größer als 94 Zentimeter bzw. bei Frauen größer als 80 Zentimeter ist und mindestens zwei weitere der folgenden Kriterien erfüllt sind:

Kriterien

Kriterien

Europäische Männer

Europäische Frauen

Taillenumfang

> 94 Zentimeter

> 80 Zentimeter

+ 2 der folgenden Faktoren:

Triglyzeride

> 150 Milligramm/Deziliter Blut

> 150 Milligramm/Deziliter Blut

HDL

< 40 Milligramm/Deziliter Blut

< 50 Milligramm/Deziliter Blut

Systolischer Blutdruckwert (diastolischer Blutdruckwert)

> 130 mmHg ( > 85 mmHg)

> 130 mmHg ( > 85 mmHg)

Nüchternblutglukose

> 100 Milligramm/Deziliter Blut

> 100 Milligramm/Deziliter Blut

 

Auswirkungen & Komplikationen

Bluthochdruck und eine länger andauernde Fettstoffwechselstörung fördern Arteriosklerose. Dabei lagern sich überschüssige Fette, vor allem das LDL-Cholesterin, als arteriosklerotische Plaques in den Blutgefäßen ab und verengen diese oder verschließen sie schließlich. Ist ein Gefäß des Herzens oder des Gehirns verschlossen, kommt es zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Unbehandelter Bluthochdruck kann außerdem zu einer chronischen Herzschwäche führen sowie Nieren und Augen schädigen.

Das Metabolische Syndrom steigert zudem erheblich das Diabetesrisiko. Ein erhöhter Nüchternblutzucker, Adipositas, hohe Triglyzeride und ein niedriges HDL-Cholesterin sowie ein erhöhter Blutdruck tragen zum Ausbruch eines Typ-2-Diabetes bei.

Oft weisen Patienten mit Metabolischen Syndrom zusätzlich erhöhte Harnsäurewerte (Hyperurikämie) auf, die Gicht auslösen können.


Experte: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Eberhard Standl, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2021 https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/index.php?id=17071

Letzte Aktualisierung: 19.08.2022

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.