Speiseröhrenkrebs: Prognose

Da ein Ösophaguskarzinom bei älteren Patienten häufiger als bei jüngeren festgestellt wird, gab es schon Überlegungen, Patienten, die zur Vorsorge-Dickdarmspiegelung kommen, im Anschluss zusätzlich auch eine Magenspiegelung anzubieten, zumal der Patient aufgrund der Sedierung sowieso noch schläft. Da das Ösophagus-Karzinom aber doch deutlich seltener auftritt als das Dickdarm-Karzinom, wäre dieses Vorgehen nicht „kosteneffizient“. Die Kosten für diese Untersuchung werden daher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Leider wird insbesondere das Plattenepithel-Karzinom in der Regel erst diagnostiziert, wenn bereits Schluckbeschwerden vorliegen und der Tumor entsprechend fortgeschritten ist.

Da bei Refluxbeschwerden eine Endoskopie zur Feststellung des Stadiums einer Refluxkrankheit empfohlen wird und bei Nachweis eines „Barett“ eine Überwachung mittels Endoskopie in festgelegten zeitlichen Abständen erfolgt, besteht die Chance ein Adenokarzinom des Ösophagus in einem frühen Stadium festzustellen, in dem die Aussicht auf Heilung sehr hoch ist.

Experte: Wissenschaftl. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 11/2021 Referenz Gastroenterologie. Hrsg. Riemann, J. F., Fischbach, W., Galle, P.R., Mössner, J. Georg Thieme Verlag KG; Stuttgart, New York (2019) ISBN 978 313 240 5004 S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus der Deutschen Krebsgesellschaft, AWMF-Register Nr. 021/023OL, Stand: 31. Dezember 2018, gültig bis 30. Dezember 2023

Letzte Aktualisierung: 13.01.2022

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