Tetanus: Diagnose, Therapie & Prognose
Untersuchungen & Diagnose
Wenn bei einem Patienten nach einer Verletzung Muskelkrämpfe auftreten, deutet dies für den Arzt auf eine mögliche Tetanus-Infektion hin. Die Diagnose wird aufgrund des typischen klinischen Befundes gestellt. Clostridium tetani selbst kann nur schwer nachgewiesen werden. Zur Absicherung der Diagnose können allerdings meist die Tetanus verursachenden Giftstoffe nachgewiesen werden. Hierzu entnimmt der Arzt eine Probe aus der Wunde oder nimmt Blut ab.
Eine Infektion ist dagegen unwahrscheinlich, wenn der Betroffene einen ausreichenden Impfschutz hat. Dies lässt sich mit einer Antikörper-Analyse des Bluts feststellen.
Behandlung von Tetanus
Patienten mit einer Tetanus-Infektion müssen meist auf der Intensivstation behandelt werden. Die infizierte Wunde wird schnellstmöglich chirurgisch versorgt und die entzündeten bzw. verunreinigten Bereiche entfernt. Der Patient erhält Antibiotika (z.B. Metronidazol), um die Tetanus-Bakterien abzutöten. Gegen die Gifte (Toxine) der Erreger helfen die Antibiotika jedoch nicht.
Um die Toxine unschädlich zu machen, die noch nicht an die Nerven gebunden haben, spritzt der Arzt Antikörper gegen das Toxin (Tetanus-Immunglobulin, HTIG) in den Muskel. Toxin, das sich bereits an die Nerven gebunden hat, kann dagegen nicht mehr aus dem Körper entfernt bzw. neutralisiert werden. Deshalb muss eine Tetanus-Infektion auf einer Intensivstation behandelt werden. Dabei werden Medikamente verabreicht, die die Muskulatur entspannen, und die Herz- und Kreislauffunktion sowie die Atmung sichergestellt.
Leidet der Patient unter Luftnot, ist es absolut notwendig, dass der Arzt frühzeitig einen Beatmungsschlauch einführt, um den Patienten künstlich beatmen zu können.
Prognose & Verlauf
An einer Tetanus-Infektion sterben hierzulande trotz optimaler intensivmedizinischer Versorgung 10 bis 20% der Patienten. Bei älteren Menschen und Kindern ist das Risiko noch höher. In Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung führt die Infektion bei deutlich mehr Patienten zum Tode. Haupttodesursache sind Atem- und Herzversagen.