13.09.2017

Mit Rheuma möglichst zu entzündungshemmenden Lebensmitteln greifen

Die Ernährung kann bei Rheumapatienten Auswirkungen auf Gelenkschmerzen und Entzündungen haben. Empfehlenswert ist insbesondere die Mittelmeerkost, da sie sich entzündungshemmend auswirkt.

Mit der Wahl einer passenden Ernährung können Patienten die Behandlung ihrer rheumatischen Erkrankung positiv beeinflussen. Wichtig für Betroffene ist, dass sie wissen, was sie essen beziehungsweise eher meiden sollten. In einem kürzlich veröffentlichten Buch mit dem Titel, „Köstlich essen – Rheuma“ (TRIAS Verlag, Stuttgart. 2017) informieren die Autoren Anne Iburg und Gernot Keyser über die aktuellen Ernährungsempfehlungen bei Rheuma und leiten Betroffene an, wie sie diese einfach und schmackhaft umsetzen. Prof. Dr. med. Gernot Keyßer ist Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie und leitet die Fachambulanz der Rheumatologie am Uniklinikum Halle. Anne Iburg ist Ökotrophologin in Kaiserslautern und hat bereits mehrere Ratgeber zu Ernährungsthemen geschrieben.

Was sie essen und trinken, kann bei Rheumapatienten Auswirkungen auf Gelenkschmerzen und Entzündungen haben. Eine gesunde Ernährung ist für sie noch aus einem weiteren Grund wichtig, so die Autoren: „Wir wissen, dass eine rheumatische Gelenkentzündung auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöht.“ Die Autoren raten Rheumapatienten deshalb zur Mittelmeerkost. „Eine wissenschaftliche Studie hat zeigen können, dass Rheumapatienten, die sich über mehrere Wochen nach ihren Prinzipien ernährten, weniger schmerzhafte und geschwollene Gelenke aufwiesen“, erläutern die Autoren. Außerdem wirkt sich eine Mittelmeerkost günstig auf den Blutzuckerspiegel aus und schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bei der Mittelmeerkost wird weniger rotes Fleisch gegessen, dafür mehr Fisch und Meeresfrüchte, mehr rohes Gemüse sowie Obst und Nüsse. Butter und Margarine werden durch pflanzliche Öle ersetzt. Die Autoren raten: „Fangen Sie mit dem Einfachsten an, dem Ölwechsel, und verwenden Sie ab sofort Raps- und Olivenöl. Nehmen Sie sich außerdem vor, an zwei Tagen pro Woche fleischfrei zu essen.“ Vegetarische Brotaufstriche, Pilzlasagne oder Mohnknödel: Das Buch bietet dafür zahlreiche alltagstaugliche Rezepte.
Die Ernährung ersetzt allerdings nicht die Medikamente. Rheumamedikamente wirken nicht in erster Linie gegen Schmerzen, sondern gegen die Zerstörung der Gelenke. „Sie packen den Entzündungsprozess an der Wurzel und verhindern langfristig, dass Schmerzen entstehen“, erklären die Autoren. „Ihre Wirkung kann durch keine Diät ersetzt werden. Daher gilt: Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil eines Behandlungskonzeptes, aber nicht der einzige!“


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