21.02.2010

Nervosität und Schlafstörungen können Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sein

Die Symptome einer Störung der Schilddrüsenfunktion können denen einer psychischen Erkrankung ähneln...

Die Beschwerden bei einer Schilddrüsenüberfunktion ähneln häufig denen bei einer psychischen Erkrankung. „So können beispielsweise Nervosität, Aggressivität und Stimmungsschwankungen auch Anzeichen einer Überfunktion der Schilddrüse sein. Auch Schlafstörungen und verstärktes Schwitzen hängen nicht selten mit einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen zusammen. Daher ist es wichtig, dass bei psychischen Problemen zunächst abgeklärt wird, ob den Symptomen eine organische Ursache zugrunde liegt", rät Prof. Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). „Eine Schilddrüsenüberfunktion kann über eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden und ist meist gut medikamentös zu behandeln." Mögliche körperliche Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind Herzrhythmusstörungen, ein beengendes Gefühl in der Herzgegend, eine leicht erhöhte Körpertemperatur und Überempfindlichkeit gegenüber Wärme.

Die zu hohe Konzentration von Schilddrüsenhormonen im Körper kann sich auf eine Vielzahl von Körperfunktionen auswirken. „Die Symptome können sehr vielfältig und auch unspezifisch sein. So können auch Muskelkrämpfe, Zittern, Durchfall, Zyklusstörungen sowie Gewichtsverlust trotz starkem Hungergefühl durch eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht sein. Wenn diese Beschwerden dauerhaft einzeln oder in Kombination auftreten, sollte man ebenfalls an eine Fehlregulation der Schilddrüse denken", empfiehlt der BDI-Experte. „Bei einer Überfunktion, die auf einer Autoimmunreaktion beruht kann es darüber hinaus zum Hervortreten der Augäpfel (Morbus Basedow), beziehungsweise seltener zu einer Schwellung des Schienbeins, einem so genannten prätibialen Myxödem kommen", erklärt Prof. Müller.

Unbehandelt kann eine Schilddrüsenüberfunktion längerfristig das Herz schädigen oder zu einer Osteoporose führen. Eine Infektion, Schwangerschaft oder falsche Behandlung können eine lebensbedrohliche thyreotoxische Krise nach sich ziehen. „Daher ist es wichtig, dass die Fehlregulation der Schilddrüse rechtzeitig diagnostiziert und richtig behandelt wird", warnt Prof. Müller.

 


 

 

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