27.04.2014

Neues Warnzeichen für Patienten mit Herzschwäche

Wer mit Herzschwäche beim vornüber Beugen in Atemnot gerät, sollte seine Therapie überprüfen lassen. Die sog. Bendopnoe zeigt an, dass sich die Herzinsuffizienz verschlimmert hat, warnt der BNK. 

Patienten mit Herzschwäche, die Atemnot verspüren, wenn sie den Oberkörper nach vorne beugen - zum Beispiel, um sich die Schuhe zu schnüren -, sollten sich an ihren Arzt wenden, um ihre bisherige Herzinsuffizienz-Therapie überprüfen und gegebenenfalls optimieren zu lassen. „Kurzatmigkeit beim Vorbeugen des Körpers (die so genannte Bendopnoe aus dem Englischen to bend = beugen, bücken) kann ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Herzinsuffizienz verschlimmert hat und die bisherige Medikation der Betroffenen entsprechend anzupassen ist", erläutert Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. Das haben US-Forscher festgestellt, die den Druck im Herzen und die Auswurfvolumina bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz in drei  verschiedenen Positionen gemessen haben: im Liegen, im aufrecht Sitzen und vornübergebeugt im Sitzen. Dabei stellte sich heraus, dass bei Patienten mit Bendopnoe einen deutlich höherer Druck im rechten Vorhof (sog. rechtsatrialer Druck) und in den Lungengefäßen (sog. Pulmonalkapillärer Verschlussdruck) zu verzeichnen ist. Betroffene mit Bendopnoe leiden außerdem häufig zusätzlich auch unter Luftnot bei Belastung (Dyspnoe) und Luftnot im Liegen (Orthopnoe) - zwei schön länger bekannten (wenn auch nicht sonderlich spezifischen) Anzeichen für Herzinsuffizienz. „Tatsächlich scheint das Symptom Bendopnoe im Vergleich zu alleiniger Dyspnoe oder Orthopnoe eine stärkere Belastung des Herzens anzuzeigen", betont Dr. Smetak: „Da eine erhöhte Volumenbelastung aber mit einer ungünstigeren Prognose für herzgeschwächte Patienten einhergeht, sollten Betroffene ihre Therapie möglichst optimieren und sich zum Beispiel medikamentös besser einstellen lassen", erklärt Dr. Smetak.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.internisten-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.

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