06.11.2023

Was bei Delir im Körper passiert

Bei älteren Menschen können kognitive Defizite, Schläfrigkeit, Unruhe, Wahnvorstellungen oder Stress auf ein Delir hinweisen.

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Einer von vier älteren Menschen im Krankenhaus leidet am Delirium, kurz Delir – einem Syndrom, das sich zum Beispiel durch kognitive Defizite, Schläfrigkeit, Unruhe, Wahnvorstellungen oder Stress äußert. Ein höheres Sterberisiko, längere Klinikaufenthalte oder ein höheres Risiko für eine spätere Demenz können Folgen sein. Wie die Auslöser von Delir, die meist außerhalb des Gehirns liegen, auch zu Veränderungen im Gehirn führen und mit Demenz in Verbindung stehen können, wurde erst in den vergangenen zehn Jahren intensiver erforscht. Prof. Alasdair MacLullich, Geriater an der University of Edinburgh, hat dazu einen wichtigen Beitrag mit seiner Arbeit geleistet.

„Die Behandlung des Delirs konzentriert sich auf die rasche Erkennung und Behandlung der Auslöser und die Bewältigung von Symptomen wie Stress“, erklärt Prof. MacLullich. Zu diesen Auslösern zählen zum Beispiel Pneumonien und Harnwegsinfektionen, chirurgische Belastungen oder auch Nebenwirkungen von Medikamenten. Seit Kurzem erst liefern Studien Erkenntnisse darüber, wie diese Auslöser im Gehirn wirken, wo das Syndrom letztendlich hervorgerufen wird. „Diese Studien haben zum Beispiel Veränderungen des Entzündungsniveaus im Gehirn, Beeinträchtigungen des Energiestoffwechsels und auch Indikatoren für eine aktive Hirnschädigung zum Zeitpunkt des Deliriums gezeigt“, berichtet MacLullich.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

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