Darmkrebs: Untersuchungen & Diagnose
Tastuntersuchung und Blut im Stuhl
Eine allgemeine körperliche Untersuchung und eine Untersuchung des Enddarms mit dem Finger sind Standarduntersuchungen, die der Internist (Gastroenterologe) bei Verdacht auf Darmkrebs vornimmt. Allerdings ist nur jeder 10. Tumor auf diese Weise tastbar.
Mit dem so genannten fäkalen Okkultblut-Test (Guajak-Test), der auch zur Darmkrebsvorsorge gehört, kann der Internist einfach feststellen, ob der Stuhl Blut enthält. Fällt der Test positiv aus, wird der Darm mittels Darmspiegelung untersucht. Allerdings bedeutet Blut im Stuhl nicht in jedem Fall, dass Darmkrebs vorliegt. Andere, oft häufigere Gründe sind Hämorrhoiden oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
Koloskopie
Die Darmspiegelung (Endoskopie) ist die wichtigste Untersuchungsmethode, mit der der Gastroenterologe Darmkrebs feststellen kann. Dabei führt er ein starres Metallrohr durch den After ein, um den Mastdarm (Rektoskopie) oder den Analkanal (Proktoskopie) zu untersuchen. Tiefer im Körper liegende Darmabschnitte können nach einer Reinigung des Darms mit einem fingerdicken, biegsamen und mit einer Lichtquelle ausgestatteten Schlauch (Endoskop) erreicht werden.
Eine Darmspiegelung ist heute mit modernen Geräten und einer leichten medikamentösen Vorbereitung einfach und verursacht in der Regel kaum Beschwerden. Mittels Koloskopie ist eine komplette Untersuchung des Dickdarms möglich. Dabei können bei entsprechendem Verdacht auch kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen oder Adenome entfernt werden.
Eine Röntgenuntersuchung (Kontrasteinlauf) ist nur notwendig, wenn der Tumor den Darm so weit verschließt, dass das Endoskop den dahinter liegenden Darmabschnitt nicht erreichen kann. Falls eine Koloskopie nicht möglich ist, kann als Alternative eine Computertomografie mit einer Magnetresonanztomografie kombiniert werden (virtuelle Koloskopie). Allerdings lassen sich mit dieser Methode Tumore noch nicht so genau erkennen wie mit einer Koloskopie.
Ergeben sich aus der Koloskopie Hinweise auf Darmkrebs wird die Tumorausdehnung sowie die Ausbreitung von Metastasen untersucht. Zum Einsatz kommen dabei:
- Ultraschalluntersuchung des Bauchraums, z. B. zum Ausschluss von Lebermetastasen (Abdomensonografie)
- Computer- oder Magnetresonsanztomografie der Bauchhöhle, der Brusthöhle und des Schädels zur Erfassung der Tumorgröße und zum Ausschluss von Lymphknotenmetastasen und Metastasen in anderen Organen
- Blasenspiegelung (Zystoskopie) bei Einwachsen des Tumors in die Blase
- Gynäkologische Untersuchungen, wenn das Krebsgewebe Scheide, Gebärmutter oder Eierstöcke befallen hat
- Röntgenaufnahme der Brust zum Ausschluss von Lungenmetastasen
- Skelettszintigrafie zum Ausschluss von Knochenmetastasen
Kapselendoskopie
Die Kapselendoskopie stellt eine nicht-invasive Alternative zur Koloskopie dar, bei der keine Betäubung des Patienten notwendig ist. Der Patient schluckt hierbei eine Kapsel von der Größe einer Tablette, in die eine Kamera und eine Lichtquelle eingebaut ist. Die Bilder aus dem Inneren des Dickdarms werden aufgezeichnet und anschließend vom Arzt ausgewertet.