Fieber: Temperatur-Regulation im Körper

Je nach Temperatur werden verschiedene Fieber-Höhen unterschieden:

  • 36,5°C - 37,4°C: Normal-Temperatur
  • 37,5°C - 38,0°C: Subfebrile Temperatur
  • 38,1°C - 38,5°C: Leichtes Fieber
  • 38,6°C - 39,0°C: Mäßiges Fieber
  • 39,1°C - 39,9°C: Hohes Fieber
  • 40,0°C - 42,0°C: Sehr hohes Fieber

Im Gehirn befindet sich ein „Wärmeregulationszentrum", der so genannte Hypothalamus, ein Teil des Zwischenhirns. Er stellt sicher, dass in Gehirn, Herz, Nieren und Leber immer eine weitgehend konstante Temperatur eingehalten wird, indem Wärmeproduktion und Wärmeabgabe je nach Bedarf gesteuert werden. Dieser Temperatur-Sollwert ist auf rund 37°C eingestellt. Bei einer Infektion oder einer sonstigen Entzündung wird dieser Sollwert verstellt und liegt höher als die normalen 37°C. Folglich gibt der Hypothalamus den Befehl, den „Istwert" an den neuen „Sollwert" anzupassen und den Körper stärker „aufzuheizen".

Schüttelfrost: Wärmeproduktion durch Muskelzittern

Der Körper versucht daraufhin, den erhöhten Temperatur-Soll-Wert zu erreichen und produziert durch Steigerung von Stoffwechsel oder Muskelarbeit mehr Wärme. Wenn das innerhalb sehr kurzer Zeit geschieht, z. B. bei einer akuten schweren Infektion, kommt es zum bekannten Schüttelfrost. Gleichzeitig wird die Wärmeabgabe gedrosselt, indem sich die Blutgefäße in der Peripherie des Körpers zusammenziehen und damit verhindern, dass Wärme über die Haut verloren geht.

Sinn und Zweck für diese Erhöhung des Sollwerts liegt in der Abwehr von Krankheitserregern. Eine erhöhte Körpertemperatur hilft dem Körper nämlich, Krankheitserreger zu bekämpfen: Durch eine Erhöhung der Temperatur schwächt oder beseitigt der Körper die Eindringlinge, denn Viren, Bakterien und andere Parasiten sind an die normale Körpertemperatur von 36 bis 37° C angepasst und werden bei höheren Temperaturen geschädigt.

Pyrogene: Fieber-auslösende Botenstoffe

Verschiedene Substanzen können den Temperatur-Sollwert erhöhen und damit Fieber hervorrufen (Pyrogene, griech. „pyr" = Feuer, Fieber). Pyrogene können nicht nur von außen in den Körper gelangen, wie z.B. Bestandteile von Bakterien oder Viren sowie bestimmte bakterielle Substanzen (Exotoxine), sondern sie können auch im Körper selbst als Reaktion auf Infektionen oder Entzündungen entstehen. Dazu zählen beispielsweise Interleukin-1, Tumor-Nekrose-Faktor und Interferone, die gewissermaßen als Botenstoffe zur Verstärkung der Entzündungsreaktion beitragen. Bakterien und Viren können Immunzellen anregen, solche Fieber-auslösenden Stoffe zu bilden.

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Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.