Gicht: Prognose & Verlauf
Erhöhte Harnsäure-Spiegel (Hyperurikämie) können lange unbemerkt bleiben, da damit in der Regel keine Krankheitszeichen verbunden sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Gicht nimmt mit steigender Harnsäure-Konzentration zu. Im Verlauf einer Gicht-Erkrankung werden vier Stadien unterschieden.
Mit dem ersten Gichtanfall oder dem Auftreten von Nierensteinen macht sich die Erkrankung bemerkbar. Unbehandelt führt sie zu chronisch wiederkehrenden Gichtanfällen. Eine über viele Jahre bestehende, unbehandelte Gicht schädigt Gelenke, Haut und Nieren. Ohne oder bei unzureichender Behandlung sterben 20-25 % der Patienten mit chronischer Gicht an Nierenversagen.
Wird eine Erhöhung der Harnsäure-Konzentration rechtzeitig erkannt und behandelt, lassen sich Komplikationen weitgehend vermeiden. Deshalb ist es wichtig, bei erblicher Vorbelastung den Harnsäure-Spiegel im Blut regelmäßig kontrollieren zu lassen. Ist dieser Wert nur leicht erhöht, können meist durch Umstellung der Ernährung, Vermeidung von Alkohol (siehe auch Ursachen) sowie Verringerung des Gewichts wieder normale Werte erreicht und damit einer Gicht vorgebeugt werden.
Begleiterkrankungen bei Gicht
Neben Nierenerkrankungen und begleitenden weiteren Stoffwechselstörungen kommen vor allem Herz- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall bei Gichtpatienten deutlich gehäuft vor. Es wird diskutiert (ist aber bisher noch nicht gesichert), dass die Gicht ein eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung dieser Erkrankungen ist und deren Sterblichkeit erhöht.