Gicht: Risikofaktoren

Ein erhöhter Harnsäure-Spiegel, der oft über viele Jahre unentdeckt bleibt, birgt das Risiko, eine akute und/oder chronische Gicht zu entwickeln. Dabei ist das Risiko für eine Gichterkrankung umso höher, je stärker die Harnsäure-Werte ansteigen.

Risikofaktoren der primären Hyperurikämie und primären Gicht:

  • Familiäre Vorbelastung
  • Purinreiche Nahrung
  • Alkoholmissbrauch
  • Übergewicht
  • Metabolisches Syndrom

Risikofaktoren der sekundären Hyperurikämie und sekundären Gicht:

  • Vorerkrankungen wie Blutkrebs, Anämie
  • Arzneimittel wie Diuretika, niedrig dosierte Acetylsalicylsäure
  • exzessiver Alkoholkonsum

Akute Gicht
Proteinreiche Ernährung erhöht den Harnsäure-Spiegel und damit das Risiko für Gicht. Bei über viele Jahre erhöhten Harnsäure-Spiegel steigt das Risiko für einen Gichtanfall - allerdings entwickeln selbst bei stark erhöhten Spiegeln nicht alle Patienten eine Gicht. Meist lösen äußere Einflüsse einen Gichtanfall aus, die den Harnsäure-Spiegel rasch ansteigen oder sinken lassen.
Folgende Faktoren können einen Gichtanfall verursachen:

  • Fehlernährung bzw. reichhaltige Mahlzeiten mit viel Fleisch, Fisch oder
  • Innereien (purinreiche Nahrungsmittel)
  • Diätetische Gründe, z. B. Nulldiät, Fasten, starker Gewichtsverlust
  • Exzessiver Alkoholkonsum
  • Starke körperliche Anstrengung
  • Freisetzung von Harnsäure aus Ablagerungen im Körper in den ersten Wochen einer Gichttherapie mit harnsäuresenkenden Medikamenten wie z. B. Allopurinol, Febuxostat u. a.



Experte: Wissensch. Beratg. & Ausarbeitg.: Dr. Martin Welcker & Dr. Florian Popp, Planegg

Literatur:
Langfassung zur S2e-Leitlinie Gichtarthritis (fachärztlich). Evidenzbasierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). U. Kiltz, R. Alten, M. Fleck, K. Krüger, B. Manger, U. Müller-Ladner, H. Nüßlein, M. Reuss-Borst, A. Schwarting, H. Schulze-Koops, A. Tausche, J. Braun. Zeitschrift für Rheumatologie Band 75 Supplement 2 August 2016.

Letzte Aktualisierung: 25.07.2022

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