Was ist HIV & Aids?

Die Abkürzung HIV steht für die englische Bezeichnung „Human Immunodeficiency Virus", auf Deutsch: humanes Immunschwäche-Virus. HIV ist also der Name des Krankheitserregers, der das menschliche Immunsystem schwächt. Als Folge der Infektion mit HIV entsteht ein Krankheitsbild, dessen Vollbild als erworbenes Immundefektsyndrom oder „Acquired Immunodeficiency Syndrome", kurz Aids, bezeichnet wird.

Das HI-Virus wird ausschließlich durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen. Es dringt in Zellen des Immunsystems ein und vermehrt sich dort. Die infizierten Zellen sterben ab, wenn die Viren ihre Wirtszellen verlassen und weitere Zellen infizieren. Gleichzeitig werden die abgestorbenen Zellen nachgebildet und Viren vom Immunsystem zerstört. Solange ein Gleichgewicht zwischen Virusvermehrung und Zelluntergang einerseits sowie Virusabwehr und Zellneubildung andererseits besteht, bleibt der Patient gesund, obwohl das Virus aktiv ist. Verschiebt sich das Gleichgewicht jedoch so, dass mehr Immunzellen zerstört als nachgebildet werden, kann der Körper Krankheitserreger nicht mehr ausreichend abwehren. Er wird anfällig für verschiedene Folgeerkrankungen (opportunistische Infektionen).

Man unterscheidet zwischen symptomfreien HIV-Patienten, die bei intaktem Immunsystem keinerlei Krankheitszeichen aufweisen, und HIV-Patienten, die unter verschiedenen Symptomen oder Erkrankungen leiden, die zwar noch nicht AIDS-definierend sind aber auf HIV zurückzuführen sind. Außerdem gibt es Aids-Patienten, bei denen die Erkrankung in Form typischer AIDS-definierender Erkrankungen ausgebrochen ist. Der Zeitraum zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch von AIDS beträgt im Mittel ca. 10 Jahre, d. h. ohne eine spezielle Behandlung erkranken ca. 50% der HIV-infizierten Patienten innerhalb von 10 Jahren an AIDS, im weiteren Verlauf wahrscheinlich über 90%. Ohne eine Therapie führt die AIDS-Erkrankung innerhalb von ca. 2 Jahren zum Tod. Eine lange Latenzphase ohne jegliche Krankheitszeichen macht die Erkrankung so gefährlich, denn ein einzelner infizierter Patient kann in dieser Zeit unwissentlich viele Kontaktpersonen anstecken. Der Erreger kann sich dadurch leicht verbreiten.

Inzwischen sind weltweit etwa 39,5 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. In Deutschland wird die Zahl der HIV-Infizierten auf 44.000 geschätzt, jährlich stecken sich hierzulande derzeit mehr als 2.500 Personen mit dem Erreger an. Homosexuelle Männer bilden in Deutschland die am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppe.

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