Vorsorge & Schutz vor HIV

Bislang ist eine Infektion mit dem HI-Virus nicht heilbar. Impfstoffe, mit denen man einer Ansteckung vorbeugen kann, gibt es ebenfalls nicht.

Da eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten die Lebenserwartung der Betroffenen zum Teil erheblich verlängert, hat HIV offenbar für viele Menschen seinen Schrecken verloren. Eine damit verbundene Sorglosigkeit kann aber dazu führen, das sich immer weniger Menschen in Risikosituationen vor einer Ansteckung schützen. Die Ansteckungsrate steigt aus diesem Grund seit einigen Jahren in Mitteleuropa wieder an.

Schutz vor Ansteckung mit dem HI-Virus beim Geschlechtsverkehr bietet der Gebrauch von Kondomen. Diese können einen Kontakt mit den Körperflüssigkeiten des Partners verhindern. Neben dem Kondom für Männer gibt es inzwischen auch ein Femidom, das in 2 verschiedenen Ausführungen in Apotheken erhältlich ist. Eine Version des Frauenkondoms besteht aus der Kombination eines Latex-Beutels mit einem Schwamm, der mit einer elastischen äußeren V-förmigen Fassung verbunden ist. Bei dem anderen Modell handelt es sich um einen reißfesten Polyurethanbeutel, der durch 2 Ringe stabilisiert wird. Sie schützen nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft sondern auch vor Ansteckung mit dem HI-Virus und anderen Erregern, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Durch eine konsequente Anwendung einer antiretroviralen Therapie können Menschen mit HIV einen nicht nachweisbaren Virusspiegel erreichen und übertragen dann HIV nicht auf ihre Sexualpartner. Auch ihr Risiko, HIV vertikal auf ihre Kinder zu übertragen, ist gering. Grundsätzlich gilt das Risiko einer HIV-Übertragung als vernachlässigbar oder nahezu gleich Null, wenn eine Person eine HIV-Viruslast von weniger als oder gleich 1000 Kopien pro ml aufweist, was allgemein auch als unterdrückte Viruslast bezeichnet wird.

Der beste Schutz vor einer Ansteckung ist natürlich sexuelle Enthaltsamkeit. So ist das Ansteckungsrisiko junger Menschen umso geringer, je später sie sexuell aktiv werden. Allerdings haben Initiativen in den USA und anderen Ländern, Heranwachsende zur Enthaltsamkeit aufzufordern, wenig Erfolg zu verzeichnen. Eltern sollten daher offen mit Jugendlichen über sexuell übertragbare Krankheiten und die Möglichkeiten sprechen, sich vor einer Ansteckung zu schützen.

Die Auswertung einer Vielzahl von internationalen Studien hat ergeben, dass die Bedenken gegen eine frühe Aufklärung Jugendlicher unbegründet sind und offene Gespräche keinen negativen Einfluss auf Jugendliche haben: Sie werden aufgrund der Gespräche weder früher sexuell aktiv, noch wechseln sie häufiger die Partner. Darüber hinaus kann Jeder sein persönliches Ansteckungsrisiko senken, indem er  die Zahl seiner Sexualpartner möglichst klein hält - vorausgesetzt auch der Partner bleibt treu.

Drogensüchtige sollten Spritzen, Nadeln und sonstiges Zubehör nicht mit anderen Drogenkonsumenten gemeinsam benutzen. Drogenberatungsstellen geben sterile Spritzen und sauberes Zubehör kostenlos ab.

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