HIV & Aids: Symptome & Stadien

Man teilt eine HIV-Infektion in 3 Krankheitsphasen ein:

  • Primäre oder akute HIV-Infektion
  • symptomlose Latenzphase
  • symptomatische Phase mit dem Vollbild Aids

Als primäre Phase bezeichnet man den Zeitraum nach einer Ansteckung, in dem es bei einem Teil der Patienten zu einer akuten symptomatischen HIV-Infektion, meist mit den Symptomen einer Grippe kommt. In dieser Zeit vermehren sich die Viren explosionsartig. Diese erste Phase beginnt meist einige Tage bis Wochen nach der Ansteckung und dauert bis zu 14 Tage. Die Mehrzahl der HIV-infizierten Menschen kennt den Ansteckungszeitpunkt nicht, die möglichen Symptome werden nicht als HIV-Folge interpretiert. Am Ende der primären Phase haben sich die CD-4-Zellen wieder erholt, die Viruslast im Blut ist bei fast allen Patienten auf ein Niveau unterhalb der Nachweisgrenze gefallen. Bei anderen Patienten sind weiterhin Viren in unterschiedlich niedriger Konzentration nachweisbar. Die Größe der Viruslast am Ende der primären Phase (viraler Setpoint) definiert maßgeblich den weiteren Verlauf der chronischen HIV-Infektion. Je höher sie ist je früher wird das Stadium AIDS erreicht.

Auf diese erste Phase folgt eine Latenzphase, die im Allgemeinen einige Jahre andauert. Die Virusmenge bleibt niedrig, da das Immunsystem das HI-Virus eine lange Zeit unter Kontrolle halten kann. Während dieser Latenzphase spüren Betroffene normalerweise keine Krankheitszeichen, ihr Immunsystem muss sich jedoch tagtäglich mit dem HI-Virus auseinandersetzen. Letztendlich wird es zunehmend geschwächt, weil sich das Gleichgewicht zwischen Virusneubildung und CD-4-Zellzahl zugunsten des Virus verschiebt. Die Erreger zerstören zunehmend mehr CD4-Zellen als nachgebildet werden, das Immunsystem wird geschwächt. Parallel dazu steigt im weiteren Krankheitsverlauf die Viruslast wieder an.

Die Schwächung des Immunsystems zeigt sich zunächst in Form verschiedener Symptome oder Erkrankungen aber auch durch eine Reihe unspezifischer Erscheinungen wie Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Durchfälle oder Fieber. Zu den häufigsten Erkrankungen im Vorfeld von AIDS gehören Pilzinfektionen von Haut und Schleimhäuten insbesondere der Mundhöhle (Soor), Lymphknotenschwellungen oder verschiedene andere Hauterkrankungen u. a. Gürtelrose.

Bei weiterer Schwächung des Immunsystems und einem Abfall der CD-4-Zellen unter 200 pro Mikroliter können an sich harmlose Krankheitserreger nicht mehr abgewehrt werden, es treten spezielle Aids-definierende Erkrankungen auf. Neben einer Vielzahl von Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen oder Pilzerkrankungen, bedrohen Krebserkrankungen die Gesundheit der Betroffenen. Auch Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems können auftreten. Da diese Erkrankungen Menschen mit einem gesunden Immunsystem nicht gefährlich werden können, sondern die Bedingung (Gelegenheit) der Immunschwäche brauchen, um die Krankheit auszulösen, werden diese Erkrankungen auch opportunistisch genannt.

Wird eine Infektion mit dem HI-Virus nachgewiesen, kann der Internist durch eine gezielte Behandlung die Latenzphase verlängern und somit einen Ausbruch von Aids hinauszögern. Auch ein Therapiebeginn im Stadium AIDS kann den Ausbruch neuer opportunistischer Infektionen oder anderer AIDS-typischer Erkrankungen verhindern.

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