30.03.2009

Beschneidung senkt Übertragungsrisiko für Herpes

Männer ohne Vorhaut stecken sich seltener mit Geschlechtskrankheiten an...

 Bild: Herpes-Viren unter dem
Mikroskop.

Eine Beschneidung der Penisvorhaut senkt einer neuen Studie zufolge bei Männern das Risiko, sich beim Sex mit Herpes und bestimmten Warzen-Viren anzustecken (New England Journal of Medicine 2009, Band 360: Seite 1298).

Bei einem Vergleich zwischen einer Gruppe beschnittener und unbeschnittener Männer hatten sich nach 24 Monaten fast 8% der beschnittenen, aber 10,3% der unbeschnittenen Männer mit dem Herpes-simplex-Virus angesteckt. Zudem kamen besonders aggressive Warzen-Viren (HPV) nur bei 18% der beschnittenen, aber bei 27,9% der unbeschnittenen Männer vor. Gegen eine Infektion mit der von Bakterien ausgelösten Syphilis half die Beschneidung allerdings nicht.

In früheren Studien war bereits beobachtet worden, dass beschnittene Männer sich nicht so leicht mit dem Aids-Virus (HIV) anstecken. Der Grund dafür ist nicht endgültig geklärt. Es wird vermutet, dass die Zellen an der Oberfläche der Eichel ohne Vorhaut verdicken und so einen besseren Schutz gegen das Eindringen von Viren bieten. Eine andere Erklärung ist, dass der Penis nach dem Geschlechtsverkehr ohne Vorhaut schneller trocknet und Viren dadurch schneller absterben. Möglicherweise spielt auch die Verringerung der Hautoberfläche eine Rolle, denn in ihr finden sich zahlreiche Immunzellen, die Viren aufnehmen und sie zu den Lymphknoten bringen.

 

 

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