21.01.2009

Diabetiker sollten auf Zimt verzichten

Die Wirkung auf den Blutzucker ist wissenschaftlich nicht gesichert, außerdem sind mögliche Nebenwirkungen unbekannt...

Hersteller von Zimtpräparaten werben unter anderem damit, dass Zimt den Blutzuckerspiegel senkt und deshalb als Nahrungsergänzung für Menschen mit Diabetes-Typ-2 sinnvoll und geeignet ist. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) rät jedoch von einer Einnahme parallel zu einer Diabetes-Therapie ab. Eine aktuelle Übersicht zur Studienlage ergibt, dass die blutzuckersenkende Wirkung von Zimt bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden kann (Diabetologie und Stoffwechsel 2008, 3: Seite 296). Auch sind die Nebenwirkungen einer längerfristigen Einnahme nicht untersucht.

Zimt ist bereits als Arzneimittel für Verdauungsbeschwerden anerkannt. Mehrere Studien haben nun auch die Wirkung von Zimt in Hinblick auf diabetesrelevante Stoffwechselfaktoren wie beispielsweise Insulinresistenz, Freisetzung von Insulin und blutzuckersenkende Wirkung untersucht. Bislang gibt es allerdings kein eindeutiges Ergebnis. Problematisch an den Ergebnissen ist, dass in den Studien die Senkung des Blutzuckerspiegels zwar sehr unterschiedlich ausgefallen ist, aber keinesfalls deutlich ausgefallen ist.

Auch die Unbedenklichkeit von Zimt ist bisher nicht geprüft. Mögliche Folgen einer längeren Anwendung sind Leberschäden und Tumore. Sowohl die DDG als auch die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft raten daher von Zimtprodukten als diätetisches Lebensmittel oder zur Regulierung des Stoffwechsels ab. Sollte sich ein Effekt von Zimt zukünftig bestätigen, müssen Zimtpräparate als Arzneimittel eingestuft und deren Unbedenklichkeit geprüft werden.

 

 

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