01.02.2019

Fünfmal pro Woche Schwitzen stärkt das Herz

Häufige Saunabesuche verbessern die Herzgesundheit: Wer mehrmals pro Woche und mit Ausdauer in der Sauna schwitzt, kann sein Risiko für tödliche kardiovaskuläre Ereignisse (CVD) senken.

Je häufiger und länger man in der Sauna schwitzt, desto geringer ist einer finnischen Studie zufolge das Risiko, an einer akuten Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben (siehe Progress in Cardiovascular Diseases, 2018, Band 60/6, Seite: 635-641). Allerdings muss man hierfür schon die landestypische Mentalität mitbringen, denn für diesen Effekt reicht der wöchentliche Saunabesuch bei Weitem nicht aus.

Die traditionelle finnische Sauna ist heiß und trocken. In Kopfhöhe herrschen etwa 80–100°C, am Boden etwa 30°C.  Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 10–20%.

Die verschiedenen Vorteile des regelmäßigen Saunabadens für die Gesundheit sind schon in vielen Studien beschrieben worden. Dass sich die Schwitzerei lohnt, zeigen u. a. positive Effekte auf den Blutdruck, auf neurokognitive Erkrankungen, Lungenerkrankungen und Schmerzen. Und ganz allgemein dient der Saunabesuch allen Gesunden zur Entspannung und Prävention.

Jetzt haben finnische Wissenschaftler den Einfluss regelmäßiger Saunagänge auf tödliche kardiovaskuläre Ereignisse (CVD) unter die Lupe genommen. Hierzu bedienten sie sich der Daten der Kuopio Ischaemic Heart Disease-(KIHD-)Studie, einer prospektiven Kohortenstudie, in der die Saunagewohnheiten der Finnen sowie weitere Einflüsse auf kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht wurden. Die 1688, durchschnittlich 63-jährigen Studienteilnehmer gaben in Fragebogen Auskunft zu ihren Saunagewohnheiten.

Innerhalb der im Median 15-jährigen Beobachtungszeit starben 181 Personen an Herz-Kreislauf-Ereignissen. Dabei war ein linearer Zusammenhang zu beobachten: Je häufiger die Studienteilnehmer pro Woche die Sauna besuchten, umso niedriger war die CVD-bedingte Mortalität. Nach Berücksichtigung verschiedener Störfaktoren wie Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität, sozioökonomischem Status und dem Vorhandensein einer KHK ergab sich folgendes Bild: Männer, die zwei- bis dreimal wöchentlich die Sauna besuchten, hatten gegenüber denjenigen mit wöchentlichem Turnus einen Vorteil von 32% hinsichtlich der CVD-Mortalität. Saunabesucher, die vier- bis siebenmal pro Woche schwitzten, reduzierten ihr Risiko gleich um 74%. Nicht ganz so groß und ohne Signifikanz war der Unterschied bei den Frauen. Hier sank die CVD-Mortalität bei zwei bis drei Saunabesuchen pro Woche gegenüber dem einmal wöchentlichen Saunieren um 12%. Unter den 73 Frauen, die noch häufiger schwitzten, kam es zu keinem CVD-Ereignis, eine statistische Berechnung war nicht möglich.

Neben der Häufigkeit untersuchten die finnischen Wissenschaftler auch die Gesamtdauer der Saunabesuche pro Woche. Auch hier waren Vorteile für die Studienteilnehmer mit Ausdauer erkennbar. So lag das CVD-assoziierte Sterberisiko bei denjenigen, die länger als 45 Minuten pro Woche in der Sauna saßen, signifikant um 40% niedriger als bei einer Schwitzdauer von insgesamt maximal 15 Minuten.

Zur deutlichen Verringerung des CVD-bedingten Sterberisikos von Männern und Frauen empfehlen Tanjaniina Laukkanen von der University of Eastern Finnland in Kuopio und Kollegen aufgrund ihrer Studienergebnisse mehr als vier Saunabesuche pro Woche mit einer Gesamtdauer von über 45 Minuten. Das schaffen allerdings vermutlich nur die Finnen.

Quelle: Springer Medizin

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.