25.03.2008

Krebszahlen in Deutschland steigen

Grund für die Zunahme der Krebsfälle ist wahrscheinlich eine verbesserte Früherkennung...

In Deutschland wird inzwischen im Schnitt fast jede Minute die Diagnose Krebs gestellt. Nach den jüngsten Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) wurden 2004 rund 12.000 Menschen mehr als 2002 mit dieser Diagnose konfrontiert. Das liegt unter anderem an der besseren Früherkennung. Zugleich haben sich die Überlebensraten bei vielen Krebsarten deutlich erhöht. Nichtsdestotrotz starben 2004 208.000 Menschen in Deutschland an Krebs.

Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Neuerkrankungen für das Jahr 2004 auf rund 436.500 Fälle, davon 230.500 Männer und 206.000 Frauen. Im Vergleich dazu hat es 2002 rund 424.250 neu entdeckte Krebsfälle gegeben.

Mehr Prostatakrebs-Diagnosen

Nach Daten der Deutschen Krebsgesellschaft diagnostizieren Ärzte in Deutschland 50-mal pro Stunde Krebs. Die gestiegene Zahl von Neuerkrankungen im Jahr 2004 ist vor allem auf Prostatakrebs bei Männern zurückzuführen. Die Gründe dafür sind allerdings positiv: Sie liegen insbesondere in verbesserten Früherkennungsuntersuchungen. Prostatakrebs war mit rund 58.500 Neuerkrankungen im Jahr 2004 weiterhin die mit Abstand häufigste Krebsart bei Männern. 2002 wurden 48.700 Fälle registriert. Die Wahrscheinlichkeit, Prostatakrebs 5 Jahre lang zu überleben, liegt inzwischen bei 87%. Die nächst häufigsten Krebsarten bei Männern sind Darm- und Lungenkrebs.

Bei Frauen blieb die Zahl der Krebsneuerkrankungen 2002 und 2004 weitgehend stabil. Zu den häufigsten Tumorarten bei Frauen zählt weiterhin Brustkrebs. 2004 erkrankten rund 57.000 Frauen daran, 2000 mehr als im Jahr 2002. Die Wahrscheinlichkeit, diesen Krebs 5 Jahre lang zu überleben, liegt bei 81%. Die nächst häufigsten Tumorarten bei Frauen sind Darm- und Lungenkrebs.

Das mittlere Erkrankungsalter für Krebs liegt in Deutschland bei 69 Jahren. Die allgemeinen Überlebensraten 5 Jahre nach einer Krebsdiagnose haben sich bei Frauen nach RKI-Angaben um 2% auf 60% verbessert. Bei Männern stiegen die Überlebensraten um 5% auf 53%.

Bessere Behandlung und gesünderer Lebensstil erhöhen Heilungschancen

Die besseren Überlebenschancen bei vielen Krebsarten gehen zu großen Teilen auf Fortschritte in der Medizin zurück. Neue Technologien in der Strahlentherapie machen es möglich, einen Tumor mit höheren Dosen zu bestrahlen ohne umliegendes Gewebe mit zu zerstören. Zudem können sich Chirurgen mit moderner OP-Technik besser an ein Karzinom herantasten. Neue Entwicklungen der medikamentösen Therapie, wie die so genannte „targeted therapy" haben ebenfalls zu einer höheren Überlebensrate beigetragen. Auch der Lebensstil beeinflusst nach wie vor die Krebsraten. So sind 85% aller tödlichen Lungenkrebsfälle noch immer auf Tabakkonsum zurückzuführen. Regelmäßiger Sport, eine gesunde Ernährung und guter Sonnenschutz können das Krebsrisiko ebenfalls senken. Außerdem hilft eine regelmäßige Krebsvorsorge, Tumore im Frühstadium zu bekämpfen.

 

 

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