26.11.2007

Magen-Darm-Grippe fordert mehr Todesopfer als in den Jahren zuvor

48 Menschen sind in diesem Jahr bereits an einer Infektion mit den gefährlichen Viren gestorben...

Noroviren gehören zu den häufigsten Erregern einer Krankheit, die umgangssprachlich auch Magen-Darm-Grippe genannt wird und die meist nach wenigen Tagen wieder abklingt. Bis zur 2. Oktoberwoche wurden dem Robert-Koch-Institut für dieses Jahr bereits 121.669 Norovirus-Fälle gemeldet. Das waren deutlich mehr als 2006, als im gleichen Zeitraum lediglich 46.892 Fälle gemeldet wurden.

Die stärkste Norovirus-Welle der vergangenen Jahre hat nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in diesem Jahr bereits zu 48 Todesfällen in Deutschland geführt. Ältere Menschen und Kinder sind von der Infektion besonders gefährdet: 46 Menschen, die an dem Brechdurchfall starben, waren zwischen 70 und 80 Jahren. Zudem treten Norovirus-Infektionen in Seniorenheimen und Kindergärten gehäuft auf. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Norovirus-Erkrankung zu sterben, ist insgesamt jedoch sehr gering. Laut RKI liegt sie bei weniger als 1%.

Grund für die hohen Infektionszahlen in diesem Jahr ist nach Angaben des Instituts die besonders heftige Norovirus-Welle des vergangenen Winters. Für 2007 erwartet das RKI die höchsten Infektionszahlen seit dem Jahr 2000. Die Todesfallzahlen stehen jedoch in keinem Vergleich zu einer Grippewelle, die pro Jahr zu mehreren tausend Toten führen kann.

Warum sich gerade im Winter besonders viele Menschen mit Noroviren anstecken, ist noch nicht geklärt. Wahrscheinlich ist die Immunabwehr des Menschen während der kalten Jahreszeit geschwächt. Möglicherweise gedeiht der Erreger bei Kälte auch besser. Auch das engere Beisammensein von Menschen in geschlossenen Räumen kann eine Rolle spielen.

Hygiene schützt vor Ansteckung

Um sich nicht mit Noroviren anzustecken, ist vor allem Hygiene wichtig. Durch Händewaschen und die Säuberung von Toilettensitzen, Waschbecken oder Türklinken lässt sich die Infektionsgefahr mindern. Erbrochenes sollte nur mit Gummihandschuhen und Einwegtüchern beseitigt werden. In Pflegeeinrichtungen sollten Patienten ein Einzelzimmer mit eigener Toilette bekommen.

 

 

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