12.08.2007

Nach Aufenthalt in Klinik Thrombose-Schutz beachten

Frisch operierte Patienten, die nach ihrer Klinikentlassung noch viel liegen müssen, tragen ein erhöhtes Thrombose-Risiko und sollten daher vom Arzt empfohlene Schutzmaßnahmen zu Hause fortführen...

„Wer aus dem Krankenhaus entlassen wird, sollte eine eventuell notwendige Behandlung zum Schutz vor Blutgerinnseln in Venen (Venenthrombosen) unbedingt zuhause weiterführen", empfiehlt Prof. Malte Ludwig vom Berufsverband Deutscher Internisten. Als besonders Thrombose-gefährdet gelten Patienten nach Hüft- oder Kniegelenksoperationen. Operationen an Bauch, Wirbelsäule oder Becken oder Notoperationen nach Unfällen erhöhen ebenfalls das Thrombose-Risiko. Aber auch Herzinfarkt- und Herzschwäche-Patienten sowie Krebs-Patienten sind häufiger betroffen.

Während in den Kliniken früher ausreichend Zeit für einen Thrombose-Schutz nach chirurgischen oder orthopädischen Eingriffen zur Verfügung stand, werden die Patienten aufgrund ökonomischer Zwänge heute möglichst frühzeitig nach Hause entlassen. „Deshalb ist die Gefahr des Auftretens von Thrombosen im häuslichen Umfeld im Anschluss an ein Krankenhausaufenthalt dann erhöht, wenn die Patienten nach einer Operation noch viel im Bett liegen müssen", sagt BDI-Vizepräsident Prof. Ludwig. Deshalb ist es erforderlich, dass die dem Patienten von ihrem Arzt empfohlenen Thrombose-Schutzmaßnahmen unbedingt fortgeführt werden.

Dazu zählen gerinnungshemmende Medikamente, wie z. B. Heparin, die vielen Patienten bereits in der Klinik unmittelbar nach einer Operation verabreicht werden. „Die Patienten sollten die Medikamente nach der Entlassung unbedingt zuhause weiter nehmen, wenn ihr Arzt dies empfiehlt", rät der Angiologe Prof. Ludwig. Schutz vor Blutgerinnseln böten auch so genannte Kompressionsstrümpfe. Sie erzeugen in den Beinvenen von außen einen Druck, der den Blutstrom in den Venen zum Herzen beschleunigen soll. Zudem sollten Patienten nach Operationen täglich 1-2 Liter trinken, damit das Blut nicht verdickt. Auch sollte mit dem Rauchen aufgehört werden.

Darüber hinaus sollten Patienten sich in Absprache mit ihrem Arzt so viel wie möglich bewegen. Durch eine spezielle Venengymnastik können sie die Gefahr von Thrombosen verringern. Dabei verlagert der Patient sein Gewicht abwechselnd von den Fersen auf die Zehen (Abrollen). Andere Übungen umfassen Marschieren mit betont angehobenen Beinen und Zehenspitzengang.

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