Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine etwa 15-20 Zentimeter lange und 3 Zentimeter dicke Drüse, die quer zwischen Zwölffingerdarm und der Milz liegt. Sie produziert täglich zwischen 1,5 und 3 Litern Flüssigkeit (Pankreassaft), die wichtige Verdauungsenzyme enthält. Außerdem bildet sie die Hormone Insulin, Glukagon und das Somatostatin.

Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) können als plötzlich einsetzende Schübe auftreten (akute Entzündung) oder schleichend beginnen und über einen langen Zeitraum vorhanden sein (chronische Entzündung). Bei einer akuten Entzündung stauen meist Gallensteine den Pankreassaft, so dass die gestauten Enzyme das eigene Organ zerstören. Bei der chronischen Form ist Alkoholmissbrauch ein Hauptauslöser. Im ersten Fall erkranken die Betroffenen meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, alkoholabhängige Patienten erkranken häufig zwischen 20 und 40 Jahren.

Die Pankreatitis ist eine der wichtigsten Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Sie ist mit 40.000-80.000 (akut) bzw. 1.500-8.000 (chronisch) jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland eine relativ seltene Krankheit, deren Gefährlichkeit aber nicht unterschätzt werden sollte. So liegt die Sterblichkeitsrate einer schweren akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung bei 15 %.

Experte: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 11/2020 Referenz Gastroenterologie. Hrsg. Riemann, J. F., Fischbach, W., Galle, P.R., Mössner, J. Georg Thieme Verlag KG; Stuttgart, New York (2019)

Letzte Aktualisierung: 14.05.2021

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