Typ-1-Diabetes: Schwangerschaft möglich

Dank medizinischer Fortschritte ist es heute auch einer Typ-1-Diabetikerin möglich, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Blutzuckerwert bereits vor der Schwangerschaft gut eingestellt ist und während der gesamten Schwangerschaft weitestgehend im Normalbereich bleibt.

Bei einer Schwangerschaft ändert sich die Stoffwechsellage der Diabetikerin. Ihr Insulinbedarf steigt im Verlauf der Schwangerschaft immer weiter an. Meist benötigen sie dann fünf Insulinspritzen im Rahmen ihrer Insulintherapie bzw. den Einsatz einer Insulininfusionspumpe. Typ-1-Diabetikerinnen sollten den Blutzuckerwerts vor und eine Stunde nach den Hauptmahlzeiten selbst kontrollieren, um den Blutzucker im Normalbereich zu halten. Droht eine deutliche Erhöhung der Blutzuckerwerte oder gar ein diabetisches Koma , muss die Schwangere sofort stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Ein diabetisches Koma endet für das Ungeborene meist tödlich.

Die Überwachung der Schwangeren durch einen Arzt muss während der Schwangerschaft sehr engmaschig erfolgen. Das Kind sollte nach der Geburt intensiv von einem Kinderarzt überwacht werden.

Nach der Geburt sinkt der Insulinbedarf der Mutter. Es kann vorkommen, dass 1-2 Tage lang kein Insulin gespritzt werden darf.

Experte: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Eberhard Standl, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2022 https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/057-013.html

Letzte Aktualisierung: 05.12.2022

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