Typ-1-Diabetes: Prognose & Vorsorge
Typ-1-Diabetes ist bis heute nicht heilbar. Die Patienten müssen deshalb zeitlebens Insulin spritzen. Dank moderner Behandlungsformen können Diabetiker heute jedoch ein nahezu normales Leben führen.
Da Typ-1-Diabetes bereits in jungen Jahren ausbricht, ist das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen, wie z. B. eine diabetische Netzhaut-, Nieren- oder Nervenerkrankung, besonders hoch. Werden jedoch die Blutwerte frühzeitig durch eine Behandlung mit Insulin gut eingestellt, können dadurch die meisten Komplikationen abgemildert oder verhindert werden. Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Folgeerkrankungen beim Typ-1-Diabetes um 30-56 % vermindert werden kann, wenn der Blutzuckerwert gut eingestellt ist.
Vorsorge & Schutz
Mit Hilfe einfacher Bluttests können Antikörper gegen das Gewebe der Bauchspeicheldrüse oder Insulin nachgewiesen werden. Insbesondere Kinder und Geschwister von Typ-1-Diabetikern, die ein erhöhtes Diabetesrisiko haben, wird ein solcher Test empfohlen. Personen, bei denen diese Antikörper nachgewiesen werden, besitzen ein erhöhtes Risiko für Typ-1-Diabetes.
Es gibt bislang keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie man einem Ausbruch von Typ-1-Diabetes vorbeugen kann. Verschiedene vorbeugende Maßnahmen gegen den Ausbruch von Typ-1-Diabetes werden zurzeit diskutiert:
• Ausreichende Stilldauer nach der Geburt
• Spätere Gabe von Kuhmilch an Kinder
• Spätere Verwendung von glutenhaltiger Kost
• Vermeidung von Giftstoffen, wie z. B. Nitrosamine
Auch wenn bei Ihnen Diabetes bereits ausgebrochen ist, können Sie die Begleiterkrankungen mildern oder verhindern, wenn Sie verschiedene Regeln einhalten: Die wichtigste Vorbeugemaßnahme ist die gute, d. h. normnahe, Einstellung des Blutzuckers. Damit lassen sich alle Folgeerkrankungen am sichersten verhindern. Deshalb sollten Sie Ihre Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren und die Diabetestherapie von Ihrem Internisten darauf abstimmen lassen.
Weitere wichtige Vorsorgemaßnahmen gegen Begleiterkrankungen des Typ-1-Diabetes sind:
Diabetischer Fuß
Sie sollten Ihre Füße täglich auf Blasen, Druckstellen oder Risse hin kontrollieren und Verletzungen unbedingt vermeiden. Bearbeiten Sie deshalb Fußnägel, Schwielen oder Hühneraugen nicht mit scharfen Gegenständen. Auch regelmäßiges Waschen und Pflegen der Füße ist wichtig.
Nervenschädigungen
Alkohol und Zigaretten schädigen Ihre Nerven und sollten deshalb gemieden werden. Kontrollieren Sie Ihre Arme und Beine genau und achten dabei auf ein pelziges oder kribbelndes Gefühl. Auch wenn Ihre Augen Schwierigkeiten mit der Hell-Dunkel-Anpassung oder Sie wiederholt Blasenentzündungen haben oder Ihnen häufig schwindelig wird, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ihr Blutdruck sollte mindestens unter 140/85 mmHg liegen. Am besten, Sie lernen, wie Sie selbst Ihren Blutdruck messen können. Lassen sie Ihre Blutfettwerte von Ihrem Arzt regelmäßig kontrollieren: Die Blutfettwerte (Neutralfette) sollten unter 150 Milligramm, das Cholesterin nicht höher als 200 Milligramm pro 100 Milliliter Blut liegen
Schädigungen der Augen
Als Typ-1-Diabetiker sollten Sie mindestens einmal jährlich zum Augenfacharzt gehen und die Netzhaut des Auges untersuchen lassen. Suchen Sie Bei Sehbeschwerden unverzüglich einen Augenarzt auf.
Nierenschädigung
Da bei Diabetikern schon Jahre vor den ersten schwerwiegenden Nierenschäden der Albumin-Wert leicht erhöht sein kann, sollten Sie regelmäßig die Eiweißwerte im Urin bestimmen lassen.
Ist bei Ihnen eine Nierenschädigung nachgewiesen, nehmen Sie am besten eiweißarme Kost zu sich: 50-60 Gramm Eiweiß pro Tag sollten Sie nicht überschreiten. Auf Fleisch und Milchprodukte müssen Sie nicht ganz verzichten, Sie sollten sie aber nicht regelmäßig essen. Da bei Rauchern Nierenschädigungen doppelt so schnell voranschreiten wie bei Nichtrauchern, ist es sinnvoll, das Rauchen ganz aufzugeben.