25.12.2012

Können Kirschen vor Gichtanfällen schützen?

Zweimal täglich eine Handvoll Kirschen essen kann Gicht-Patienten möglicherweise helfen, weitere Gichtanfälle zu verhindern.

Ein bis zwei Portionen Kirschen am Tag (das entspricht ca. 10-12 Früchten) können offenbar dazu beitragen, das Risiko von wiederkehrenden Gichtattacken zu senken. Forscher der Boston University haben in einer Studie mit 633 Gichtpatienten nachgewiesen (siehe Arthritis & Rheumatism, Online-Vorabveröffentlichung am 28.9.12), dass das Risiko eines Gichtanfalls um 35 Prozent sinkt, wenn Studienteilnehmer zuvor (an den zwei vorangegangenen Tagen) Kirschen gegessen hatten. Noch effektiver als die Früchte erwies sich Kirschextrakt, der das Risiko um 45 Prozent verringerte. Das Risiko einer Gichtattacke wurde allerdings am effektivsten - nämlich um 75 Prozent - eingedämmt, wenn zusätzlich zu den Kirschen harnsäuresenkende Medikamente (Allopurinol) eingenommen wurden.

Kirschen sind reich an Anthocyan - einem Pflanzenfarbstoff, dem eine antientzündliche und antioxidative Wirkung zugeschrieben wird. Außerdem wird vermutet, dass Kirschsaft die Bildung von Harnsäure unterdrückt. „Dass Pflanzeninhaltsstoffe möglicherweise Harnsäure senken, ist schon bekannt. Es gab aber bisher keinen wissenschaftlichen Beweis dafür", kommentiert Prof. Ulf Müller-Ladner, Ärztlicher Direktor der Kerckhoff-Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dennoch seien  noch weitere Studien erforderlich, um zu bestätigen, dass der Verzehr von Kirschen oder  Kirschextrakt Gicht-Attacken tatsächlich verhindern kann.

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