Bauchschmerzen: Vorsorge & Schutz

Den besten Schutz vor Bauchschmerzen bieten eine gesunde Lebensweise und eine gesunde Ernährung. Denken Sie deshalb um und verändern Sie ihre Lebensgewohnheiten!

Bauchschmerzen durch Ernährungsfehler lassen sich mithilfe einer gesunden Ernährung vermeiden. Grundlage bilden regelmäßige, ballaststoffreiche und fettarme Mahlzeit

  • Essen Sie vielseitig. Treffen Sie eine abwechslungsreiche Auswahl an Lebensmitteln. Kombinieren Sie diese in angemessenen Mengen.
  • Nehmen Sie reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln zu sich. Brot, Reis, Nudeln, Getreideflocken und Kartoffeln aus Vollkorn sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoff.
  • 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, roh oder nur kurz gegart, liefern Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffen.
  • Essen Sie Milch und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis 2-mal pro Woche - Fleisch, Wurst und Eier dagegen in Maßen.
  • Zu viel Nahrungsfett fördert Übergewicht. Fast-Food, Fertigprodukte, Fleischwaren, Süßwaren und Gebäck enthalten meist versteckte Fette. Bevorzugen Sie pflanzliche Fette und Öle (60-80 Gramm/Tag).
  • Salz und Zucker in Maßen
  • Trinken Sie viel: Mindestens 1,5 Liter pro Tag, vorzugsweise Wasser.
  • Speisen schonend garen und schmackhaft zubereiten: Speisen kurz, bei möglichst niedrigen Temperaturen, mit wenig Fett und Wasser zubereiten.
  • Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie das Essen.
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht und bewegen Sie sich regelmäßig

Diese Regeln helfen Ihnen, Erkrankungen des Verdauungstrakts und damit Bauchschmerzen vorzubeugen. Zusätzlicher Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin beugt außerdem einer Gastritis vor. Wenn Sie auf Alkohol verzichten, schonen Sie außerdem ihre Bauchspeicheldrüse und Leber und vermeiden die Entstehung von Leberkrebs und Darmkrebs. Außerdem strapazieren Sie Ihre Galle und Bauchspeicheldrüse weniger, wenn Sie fettarme Nahrungsmittel bevorzugen.

Darüber hinaus schützen Gelassenheit und Ruhe den stressanfälligen Magen-Darm-Trakt und helfen ebenfalls, Bauchschmerzen und organischen Erkrankungen vorzubeugen.

Durchfallerkrankungen vorbeugen

Eine intakte Darmflora schützt vor Darminfektionen und -entzündungen und beugt damit Durchfall und den damit verbundenen Bauchschmerzen vor. Eine gesunde Darmflora enthält rund 600 Arten gesundheitsfördernder Keime, zum Beispiel Laktobazillen, Bifidobakterien oder Escherichia coli. Der regelmäßige Verzehr milchsaurer Produkte (Joghurt, Buttermilch, Dickmilch, Sauerkraut) und die Zufuhr vieler Ballaststoffe (Präbiotika) in Form von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten unterstützen die Darmflora.

Der Eiweißgehalt von Milch und Milchprodukten puffert die Säure im Magen ab und schützt so die Mikroorganismen der milchsauren Produkte vor der Säurewirkung. Ein Teil  der Mikroorganismen kann deshalb den Magen unbeschadet passieren und in den Darm gelangen. Einer Reihe von Lebensmitteln werden lebende, probiotische Bakterien - so genannte Probiotika - zugesetzt, die im Darm vorkommen und gesundheitsförderlich wirken. Angeboten werden probiotische Lebensmittel, zum Beispiel Joghurt, Käse, Brotaufstrich, Getränke, sowie probiotische Arzneimittel.

Eine Liste mit probiotischen Bakterienstämmen und Präbiotika in einigen probiotischen Lebensmitteln finde Sie hier.

Probiotischen Lebensmitteln wird nachgesagt, dass sie Durchfallerkrankungen vorbeugen beziehungsweise lindern und positiv auf das Immunsystem wirken. In den meisten Fällen konnten solche Wirkungen in Studien zwar medizinisch nicht eindeutig bewiesen werden. Neuesten Erkenntnissen zufolge sollten Probiotika bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) nicht eingesetzt werden, da dies offenbar die Durchblutung des Darms massiv behindern kann.

Bei einzelnen Anwendungsgebieten hat sich jedoch eine positive Wirkung bestimmter Probiotika gezeigt. Beispielsweise beschleunigt die Gabe von Laktobazillen den Heilungsprozess von Durchfall bei Kindern, der durch Rotaviren verursacht wird. Bakterien, die Laktose verstoffwechseln (Escherichia coli, Laktobazillen), können die Krankheitszeichen einer Milchzuckerunverträglichkeit lindern. Im Zuge der Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, insbesondere von Colitis ulcerosa, kann der Escherichia-coli-Stamm Nissle 1917 (Mutaflor®) helfen, einem neuen Krankheitsschub vorzubeugen. Studienergebnisse zeigen, dass die Wirkung von Mutaflor® der von Mesalazin ähnlich ist.

Krebserkrankungen vorbeugen

Für die Entstehung von Krebserkrankungen spielen die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten eine große Rolle. Eine vollwertige Ernährung kann das Krebsrisiko senken, wobei eine ballaststoffreiche Nahrung besonders vor Dick- und Enddarmkrebs schützen kann. Was Sie tun können, um Krebserkrankungen vorzubeugen, hat die Deutsche Krebshilfe in 10 Punkten zusammengefasst:

  • Rauchen Sie nicht
  • Vermeiden Sie Übergewicht
  • Bewegen Sie sich täglich
  • Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse
  • Trinken Sie nur wenig Alkohol
  • Schützen Sie sich vor der Sonne
  • Meiden Sie krebserregende Stoffe
  • Gehen Sie regelmäßig zur Krebs-Früherkennungsuntersuchung
  • Nutzen Sie Angebote zur Darmkrebs-Vorsorge
  • Impfen Sie sich gegen Hepatitis B

Zur Darmkrebs-Vorsorge ist es empfehlenswert, ab dem 50. Lebensjahr in einem ausführlichen Gespräch mit dem Hausarzt oder Internisten die persönlichen Risikofaktoren für eine Darmkrebserkrankung abzuklären. Außerdem sollte einmal jährlich im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchung ein Test zum Nachweis von nicht sichtbarem (okkultem) Blut im Stuhl durchgeführt werden. Ab dem 55. Lebensjahr wird empfohlen, alle 10 Jahre eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen.

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Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.