Behandlung des Reizdarms

Die Behandlung richtet sich im Allgemeinen nach den schwerwiegensten Symptomen. Bei milden Formen des Reizdarmsyndroms reicht oft schon eine Ernährungsberatung aus. Der Patient sollte nach Möglichkeit die Nahrungsmittel meiden, die ihm nicht gut bekommen. Erfahrungsgemäß sind das vor allem Lebensmittel, die das Verdauungssystem belasten können, wie z.B. blähendes Kohlgemüse, Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, aber auch Kaffee oder scharfe Gewürze.

In schwierigen Lebenssituationen können dem Patienten auch psychotherapeutische Maßnahmen wie eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie helfen, Strategien zur Konfliktbewältigung zu erlernen und mit seinen Problemen besser zu Recht zu kommen. Darüber hinaus helfen oft Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga-Übungen, um Stress abzubauen und zu einem inneren Gleichgewicht zu finden.

Wenn diese allgemeinen Therapiemaßnahmen nicht ausreichen, kann der Gastroenterologe auch Medikamente einsetzen. Es gibt eine Reihe von Arzneimitteln, die zur Behandlung des Reizdarmsyndroms geeignet sind und die Beschwerden verringern können. Die Einnahme solcher Medikamente sollte aber sorgfältig mit dem behandelnden Facharzt abgesprochen werden und auch nur in zeitlich begrenztem Rahmen erfolgen.

Je nach dem vorherrschenden Krankheitszeichen, sind folgende Medikamente verfügbar:

  • Gegen Bauchschmerzen: Krampflösende Mittel, z. B. Butylscopolamin, Nifedipin, Mebeverin oder Pfefferminzöl
  • Gegen Durchfall: so genannte Antidiarrhoika, z. B. Loperamid oder Cromoglicinsäure
  • Gegen Verstopfung: so genannte Laxantien, z. B. Laktulose oder Bisacodyl

Wenn Bauchschmerzen und andere Beschwerden beim Reizdarmsyndrom besonders hartnäckig sind, hat sich auch eine Therapie mit sehr niedrig dosierten Antidepressiva bewährt. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese ausgeprägten Symptome sehr häufig mit depressiven Verstimmungen und Ängsten vergesellschaftet sind.

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