Was ist Typ-2-Diabetes?

Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit") ist eine chronische Störung des Stoffwechsels, bei der die Blutzuckerkonzentration zeitweise oder ständig erhöht ist. Im Allgemeinen werden unter dem Begriff Diabetes verschiedene Krankheitsformen zusammengefasst. Am weitesten verbreitet sind Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.

Typ-2-Diabetes wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet, weil er meist bei älteren Menschen auftrat. Heute sind aber zunehmend Jüngere, zum Teil sogar Kinder und Jugendliche von dieser Form des Diabetes mellitus betroffen. Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko, an Diabetes zu erkranken. In der Regel entwickelt sich Typ-2-Diabetes langsam. Häufig vergehen bis zur Entdeckung 5-10 Jahre, in denen die Erkrankung bereits erhebliche Schäden anrichten kann. Ursache der Diabetes-Erkrankung ist in der Regel sowohl eine zu geringe Produktion des Hormons Insulin als auch ein zu geringes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin.

Unmittelbare Folge von Diabetes ist ein zu hoher Blutzuckerwert (Hyperglykämie). Ein zu niedriger Zuckerwert (Hypoglykämie) kann dagegen als Folge einer Behandlung mit Medikamenten, die die Insulinausschüttung fördern, auftreten. Außerdem sind die Folgeschäden gefürchtet: So ist Diabetes in Deutschland die häufigste Ursache für Amputationen. Diabetiker erleiden häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle, nicht ganz selten erblinden Patienten oder entwickeln eine schwerwiegende Schwäche der Nierenfunktion. Eine gute Blutzuckereinstellung und Betreuung durch einen Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie oder mit der Zusatzausbildung Diabetologie ist deshalb besonders wichtig.

Aufgrund der ungesunden Lebensweise vieler Menschen nehmen Diabetes-Erkrankungen stark zu. Weltweit sind nach Erhebungen der Internationalen Diabetes-Föderation 537 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt (Stand 2021). Allerdings weiß etwa die Hälfte der Betroffenen nicht, dass sie daran leiden. Zur Jahrtausendwende im Jahr 2000 lag die Zahl der Erkrankten noch bei rund 150 Millionen. Jedes Jahr sterben heute weltweit rund 6,7 Millionen Menschen an Diabetes selbst oder seinen Folgen. Damit stellt Diabetes eine der fünf häufigsten Todesursachen dar.

In Deutschland leiden rund 8 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes, etwa zwei weitere Millionen sind betroffen, ohne es zu wissen. Jedes Jahr kommen rund 300.000 neue Diabetes-Erkrankungen hinzu. Damit nimmt Deutschland einen Platz im oberen Drittel auf der Liste der an Typ-2-Diabetes Erkrankten im Alter von 20-79 Jahren ein - hinter Ländern wie China, Indien, Pakistan, USA und Indonesien an der Spitze (Stand 2021).

Experte: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Eberhard Standl, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2022 Nationale Versorgungs-Leitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes, 2021: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/nvl-001.html

Letzte Aktualisierung: 05.12.2022

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