Die COVID-Epidemie hat sich im Frühjahr 2020 innerhalb weniger Wochen auf alle Kontinente ausgebreitet und ist heute eine globale Pandemie, die alle Länder und Regionen der Welt betrifft und regional unterschiedlich zu einer erheblichen Krankheitslast und Sterblichkeit (Morbidität und Mortalität) führte (Stand August 2021: weltweit 210 Mio. Meldefälle mit 4,4 Mio. Todesfällen). In einigen Regionen kam es zu einer Überlastung des Gesundheitswesens, bei der nicht mehr alle Patienten adäquat behandelt werden konnten. Einschneidende infektionspräventive Maßnahmen führten in vielen Ländern zu einem Rückgang der 1. Infektionswelle im Frühsommer 2020. Gegen Ende des Jahres kam es dann vielerorts zu erneuten z.T. ausbruchsartigen Wiederanstiegen der Infektions-, Erkrankungs- und Todeszahlen (2. und 3. Welle), die auf verschiedene Faktoren wie beispielsweise das Herunterfahren von Lock-down-Maßnahmen, vermehrte Reisetätigkeit und die höhere Übertragbarkeit neuer Virusvarianten zurückzuführen war. Auch saisonale Faktoren (Temperatur- und UV-Empfindlichkeit des Virus im Sommer, vermehrter Aufenthalt in Innenräumen im Winter) scheinen eine Rolle zu spielen.

Die seit Anfang 2021 zur Verfügung stehenden Impfungen haben zu einer Veränderung der Epidemiologie in Deutschland und anderen Ländern geführt, die mittlerweile hohe Durchimpfungsraten in den besonders vulnerablen Populationen erreicht haben. Neben einem ausgeprägten Rückgang der Meldezahlen und der Todesfälle zeigte sich die Abnahme schwerer Verläufe in Deutschland auch in einer erheblichen Abnahme der Intensivbetten-Belegung mit COVID-Patienten (letztes Tagesmaximum am 26.4.21: 5.169 Patienten, Minimum am 24.7.21: 350). Mittlerweile ist wieder ein Anstieg der Meldezahlen zu beobachten (4. Welle), was u.a. auf die Beendigung von Lock-down-Maßnahmen und von Kontakt- und Reisebeschränkungen zurückgeführt wird, aber auch auf die vermehrte Testung in Schulen und anderen Bereichen sowie auf die nachlassende Impfbereitschaft und die vermehrte Infektiosität der Delta-Variante.