Covid-19: Besonderheiten bei Kindern & Schwangeren

Schwere Verläufe und Todesfälle sind bei Kindern und Jugendlichen sehr selten. Von den über 90.000 in Deutschland gemeldeten Todesfällen (Stand August 2021) traten nur 23 Fälle bei < 20-Jährigen auf. In allen Fällen, in denen Angaben hierzu vorlagen, waren relevante Vorerkrankungen bekannt. In seltenen Fällen entwickeln Kinder ein als PIMS (paediatric inflammatory multisystem syndrome) bezeichnetes Hyperinflammationssyndrom. Dies ist gekennzeichnet durch anhaltendes Fieber, mindestens eine manifeste Organ-Fehlfunktion (Herz, Lunge, Niere, Magen-Darm-System oder ZNS) und Laborparameter einer ausgeprägten Entzündung (Inflammation mit erhöhtem CRP, Neutrophilie).

Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf bei Schwangeren sind Vorerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck), Adipositas und mütterliches Alter über 35 Jahren. Auch Risikoschwangerschaften weisen ein höheres Risiko von Komplikationen auf (Präeklampsie, thromboembolische Ereignisse, Aborte, Frühgeburtlichkeit). Übertragungen vor oder während der Geburt (prä- und perinatal vertikal) von der Mutter auf das Kind sind selten und führen i.d.R. nicht zu Erkrankungen des Neugeborenen.

Autor/Autoren: Prof. Thomas Löscher & Prof. Gisela Bretzel, München

Literatur:
Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19 - Living Guideline (AWMF-Register-Nr. 113/001) vom 17.5.2021: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/113-001LGl_S3_Empfehlungen-zur-stationaeren-Therapie-von-Patienten-mit-COVID-19__2021-05.pdf S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVI (AWMF-Register-Nr. 020/027) vom 12.7.2021: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-027.html

Letzte Aktualisierung: 07.09.2021

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