Krebstherapie: Stammzelltransplantation

Eine besondere Form der Behandlung von Krebserkrankungen des Blutes ist die Übertragung von blutbildenden Stammzellen. Sie wird vor allem bei Leukämien und beim myelodysplastischen Syndrom, aber auch bei Lymphomen und beim Multiplen Myelom eingesetzt. Diese Stammzellen können aus dem Blut der betroffenen Patientinnen und Patienten oder von geeigneten Spendern gewonnen werden.
Vor einer solchen Transplantation werden die Krebszellen durch eine intensive Therapie mit Zytostatika oder gelegentlich auch eine Bestrahlung des ganzen Körpers unschädlich gemacht (Konditionierung). Dadurch wird auch die Immunabwehr des Körpers nahezu komplett ausgeschaltet. Danach erhalten die Patientinnen und Patienten die Stammzellen, um wieder eine eigene Blutbildung und ein funktionierendes Immunsystem aufzubauen. In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war diese aggressive Form der Krebstherapie aufgrund der möglichen Nebenwirkungen vor allem jungen Patientinnen und Patienten vorbehalten. Inzwischen sind die Nebenwirkungen gut beherrschbar, so dass jetzt auch Patientinnen und Patienten über 60 Jahren auf diese Weise behandelt und immer häufiger auch von der Krebserkrankung geheilt werden können.